🍷, liebe Cruncher!

Erst der Aggro-Wels vom Brombachsee, jetzt Rotweinalarm im Modenbach – Deutschlands Gewässer kommen dieser Tage nicht zur Ruh’.

In Edesheim, einer kleinen Gemeinde in einem der größten Weinanbau-Gebiete der Pfalz, hatten die Bewohner am Montagabend eine rötliche Verfärbung und einen auffälligen Geruch des Modenbachs bemerkt. Der Grund: 30.000 Liter Rotwein, die jemand direkt in den Bach geleitet hatte.

Wobei: Unsere liebste deutsche Sommerloch-Gewässer-Story stammt aus dem Jahr 2001 – die Pool-Planscherei des damaligen Verteidigungsministers Rudolf Scharping.

Before The Bell

Agenda 250709

  • 🌍 OECD Employment Outlook: Neue Daten zu Arbeitskräftemangel, Reallöhnen und KI-Auswirkungen

  • 🇩🇪 Deutschland Q1-Demografie: Bevölkerungszahlen inkl. Migration & Altersstruktur

  • 🇬🇧 UK Financial Stability Report: BoE analysiert Kreditrisiken & geopolitische Schocks

  • 🇺🇸 Fed Minutes: Protokoll zur Juni-Sitzung

Top Story: Milliarden-Offensive Deutschlands Konzerne fordern die Politik heraus

Finanzminister Klingbeil und Kanzler Merz: Wenn sie liefern, tut die Wirtschaft es auch

Was ist passiert: Eine Allianz von mehr als 30 deutschen Großunternehmen – darunter DAX-Riesen wie Siemens, Mercedes-Benz, Volkswagen und SAP – plant Investitionen von rund €300 Mrd. in Deutschland bis 2028

  • Corporate Klartext: Die Investitionen sollen in neue Werke, Modernisierungen und Produktentwicklungen fließen – Insider taxieren die Gesamt-Investitionen nach Informationen des Handelsblatts auf €300 Mrd.

  • The Catch: Doch der Mrd.-Push ist an Bedingungen geknüpft – die Regierung muss bei den versprochenen wirtschaftspolitischen Reformen liefern

Die Details: Die Investitionssumme ist dabei nicht vollständig neu, sondern umfasst teils bereits angekündigte Pläne – nun jedoch gebündelt als kollektives Signal

  • CEO-Club: Die Initiative wird von Siemens-CEO Roland Busch, Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und FGS-Global-CEO Alexander Geiser angeführt. Ziel: Die Bundesregierung wachrütteln – und das Ausland beruhigen.

  • The ball’s in your court, Mr. Kanzler: Am 21. Juli treffen sich die Konzernbosse mit Kanzler Friedrich Merz und Finanzminister Lars Klingbeil im Kanzleramt – um eine Art „Pakt für den Standort Deutschland“ zu verhandeln

  • Psychology-Play: Ziel ist es, die pessimistische Stimmung in Deutschland zu drehen und positive Signale zu senden – die Investitionssumme ist eher symbolisch

  • Imagepflege: Die Initiative soll nicht nur Investitionen anschieben, sondern auch als Signal an internationale Investoren wirken (think: Standortmarketing (mit Kapitalbindung) at its finest) 

  • Reality Check: Während private Investitionen in den USA seit 2019 um +14% gestiegen sind, hinkt Deutschland mit -8,3% deutlich hinterher

Warum das wichtig ist: Die Konzernchefs verstehen ihre Investitionszusage als Vertrauensvorschuss an die Bundesregierung – verbunden mit der klaren Erwartung, dass Schwarz-Rot nun auch bei den versprochenen Wirtschaftsreformen liefert

  • Steuer ⬇️ Standort ⬆️: Am Freitag soll der Bundesrat den sogenannten „Investitionsbooster“ final beschließen

  • Darin enthalten: Sind u.a. eine 30 %-Sonderabschreibung bis 2028; ab 2028 eine Absenkung der Körperschaftsteuer jährlich um 1 % – von 15 % auf 10 %; kleinere Maßnahmen wie die Erhöhung von Forschungszulagen sowie Erleichterungen bei E-Geschäftswagen

  • Denn: Auch das gigantische Schuldenpaket wird die Investitionsschwäche kaum lösen – 87 % der Bruttoanlageinvestitionen stammen von privaten Unternehmen, nur 13 % von öffentlichen Investitionen. Selbst wenn steigende Staatsausgaben vereinzelt private Investitionen anstoßen: Der Schlüssel zu mehr Wachstum liegt klar im privaten Sektor

Further Reading: Handelsblatt, Focus

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Market Mover: ​​China-Krise bei Porsche immer schlimmer

Showroom statt Showdown: Porsche glänzt auf der Messe – und verliert im Markt

Was ist passiert: Der deutsche Sportwagenbauer Porsche kämpft mit Absatzproblemen in China und hohen Zöllen in den USA – und verliert dabei sowohl Marge als auch Marktanteile

  • China-Crash: Die Auslieferungen in China, einst Porsches wichtigster Markt, brachen im H1 2025 um 28 % auf 21.302 Fahrzeuge ein – der niedrigste Wert seit 2014

Die Details: Der neue Zielkorridor für die operative Marge liegt nur noch bei 6,5 bis 8,5 % – so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr – in den Jahren zuvor hatte Porsche immer eine Marge von 20 % angestrebt

  • US-Shift: Nordamerika wurde mit 43.577 ausgelieferten Fahrzeugen in der ersten Jahreshälfte erstmals Porsches größte Vertriebsregion – vor den Strafzöllen von 25 % hatte Porsche noch viele Fahrzeuge in die USA verschifft. Doch ohne lokale Produktion kosteten diese Porsche allein im April und Mai +€100 Mio.

  • Too posh to compete: In China bezahlt Porsche für seine „Marge vor Masse“-Strategie mit schrumpfender Relevanz – lokale Rivalen wie Xiaomi (ja, die bauen auch Autos) gewinnen Marktanteile, dazu fordert ein ruinöser Preiskampf im E-Auto-Segment Porsches Premium-Ansatz zunehmend heraus

  • 911er im Rückwärtsgang: Die Auslieferungen der ikonischen Baureihe sanken um 9 % auf 25.608 Einheiten – ein seltener Rückschlag für das Aushängeschild, den Porsche mit Modellwechseln erklärt

  • Macan als Lichtblick: Die neue Macan-Generation legte um 15 % auf 45.137 Fahrzeuge zu – fast 60 % davon vollelektrisch. Damit treibt der Macan Porsches Elektrifizierungsanteil auf 36,1 % (think: vollelektrisch und Hybrid) 

Warum das wichtig ist: Porsche ist der profitabelste Name im Volkswagen-Konzern – wenn selbst dort die Marge abschmilzt, wackelt mehr als nur der Dax-Ticker 

  • Besonders bitter: Auch hierzulande gingen die Verkäufe um 23 % auf 15.973 Fahrzeuge zurück – für die zweite Jahreshälfte erwartet Porsche weiterhin ein herausforderndes Umfeld 

  • Next up: Am 30. Juli gibt’s die Halbjahreszahlen – und vermutlich keine Einladung zum Champagnerfrühstück in Zuffenhausen

Further Reading: Handelsblatt, Reuters

Top Reads

📈 Der DAX beendet das erste Halbjahr 2025 mit +20 % – das stärkste Ergebnis seit 2007. Am Dienstag kletterte der Index auf 24.206 Punkte, nur knapp unter dem Allzeithoch. Trotz Trump-Zölle bleibt die Stimmung also bullish. (Deep Dive)

🏦 Die EU plant einen €100-Milliarden-Fonds zur langfristigen Unterstützung der Ukraine – als Teil des neuen siebenjährigen EU-Haushalts. Ziel: Europas Verantwortung erhöhen, Washington entlasten und gleichzeitig Reformdruck hochhalten. Next Up: Entscheidung am 16. Juli. Ein wäre ein geopolitischer Blankoscheck mit Brüsseler Handschrift. (Deep Dive)

💸 Shein will offenbar nicht mehr warten: Der Fast-Fashion-Gigant hat vertraulich einen Börseangang in Hongkong beantragt – als Druckmittel gegen die britische Regulierungsbehörde, die zuvor den eigentlich für London geplanten IPO verzögert hatte. Ziel: Kapital, Expansion, globale Schlagkraft. Wer schnell wächst, braucht schnelle Listings. (Deep Dive)

Optional Reads

Home 🥨

  • DAX: Schließt bei 24.206 Punkten, bestes H1 seit 2007 (Deep Dive)

  • EU: Rügt Italiens Eingriff in UniCredits Banco-BPM-Deal (Deep Dive)

  • Daimler Truck: Startet €2-Mrd.-Aktienrückkaufprogramm (Deep Dive)

  • Rheinmetall: Gewinnt €450-Mio.-Auftrag in Schweden (Deep Dive)

  • VW: Zahlt €288 Mio. im Dieselgate-Vergleich mit Ex-Managern (Deep Dive)

World 🌎

  • US-Märkte: Kamen gestern nicht so recht in Gang (Deep Dive)

  • Kuwait Wealth Fund: Verkauft Bank of America-Anteile für $3,1 Mrd. (Deep Dive)

  • China: Juni-Autoverkäufe steigen auf 2,1 Mio. dank Subventionen (Deep Dive)

  • Samsung: Kauft US-Healthcare-Plattform Xealth zur Stärkung digitaler Gesundheitsdienste (Deep Dive)

  • Spirituosen-Hersteller: Aktien steigen dank Zoll-Hoffnung (Deep Dive)

Job Board

📌 HV Capital: Deals & Valuation Manager, München

📌 Earlybird: VP Finance & Investor Relations, Berlin

📌 Aleph Alpha: Senior Software Engineer, Berlin

📌 Neo Taste: Sales Representative, London

📌 Marvel Fusion: Analyst Corporate Development, München

📌 Miss Moneypenny: Founders Associate - Strategic Growth, Berlin

📌 Quantum Diamonds: Chief of Staff to the CTO, München

📌 FINN: Director - Capital Markets, London

📌 Enpal: Financial Analyst, Berlin

📌 Scalable Capital: Graduate Program - Operations, München

📌 Getquin: Founders’ Associate, Berlin

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