🤝, liebe Cruncher!

Rückenwind aus Schottland zum Wochenbeginn: Die EU und die USA haben sich auf eine Entschärfung des seit Monaten andauernden Zollkonflikts geeinigt – das teilten EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und US-Präsident Trump gestern Abend mit.

Here’s the deal:

  • Trumps Angaben zufolge werde der Zollsatz auf die meisten Importe bei 15 % liegen, auch (hört ihr das Aufatmen in Wolfsburg?) für die Autoindustrie

  • Die EU werde im Gegenzug zustimmen, Energie aus den USA im Wert von $750 Mrd. zu kaufen und zusätzlich $600 Mrd. mehr in die USA zu investieren (think: Rüstuuung)

Also alles halb so schlimm? Durchaus – denn Ökonomen haben erst vergangene Woche ausgerechnet, dass die 15 %-Einigung das Wachstum der deutschen Wirtschaft nur um 0,13 Prozentpunkte verringern würde (zum Vergleich: im 30 %-Szenario wären es 0,51 Prozentpunkte gewesen).

Long Story Short: Another Monday, another TACO (Trump always chickens out).

In jedem Fall: Die Zeiten bleiben volatil – und finanzen.net ZERO gibt euch alle Tools an die Hand, um diese optimal zu navigieren.

Before The Bell

Agenda 250728

  • 📊: Essilor-Luxottica (Q2), Heineken (HY)

Top Story: Willkommen in Stock Kong – Chinas Kapitalströme auf Rekordhoch

Chinesische Anleger umkurven Kapitalverkehrskontrollen – via des Stock Connect-Programms, das die Börsen von Shanghai, Shenzhen und Hongkong miteinander verbindet

Was ist passiert: Chinesische Investoren haben im Jahr 2025 mehr Kapital nach Hongkong gelenkt als je zuvor – der Aktienmarkt der Sonderverwaltungszone feiert sein Comeback  

  • Cash Flood: Die Zuflüsse über das Stock-Connect-Programm liegen 2025 bereits bei rund $104 Mrd. – und übertreffen damit schon jetzt das Gesamtvolumen des Vorjahres (HK$820 Bio. vs. HK$807,9 Bio.)

Die Details: Das Stock Connect-Programm verbindet die Börsen von Shanghai, Shenzhen und Hongkong – und erlaubt chinesischen Investoren mit einem Mindestvermögen von $70.000 den Zugang zu Hongkongs Finanzmärkten, ohne dabei gegen Chinas strikte Kapitalverkehrskontrollen zu verstoßen

  • Tech Ticket: Das Programm ist eine der wenigen Möglichkeiten für chinesische Anleger, Aktien von Tech-Unternehmen wie Alibaba, Baidu und Tencent zu kaufen, die in Hongkong, aber nicht auf dem chinesischen Festland notiert sind

  • Deep in Green: Seit dem Deep-Seek-Moment zu Jahresbeginn – und weil Peking seine Aufsichtsrhetorik gegenüber der Tech-Industrie abgeschwächt hat, sind die Aktien dieser Unternehmen 2025 bereits stark gestiegen

  • Yield Hunt: Zudem wächst bei chinesischen Investoren der Drang, Kapital außerhalb des streng regulierten Festlandsystems anzulegen – da Chinas Bondrenditen auf Tiefstständen sind – und das Geld dorthin fließt, wo noch ein bisschen Rendite winkt

  • Down South: Chinas Kapitalzuflüsse nach Hongkong stellen inzwischen ein Viertel des täglichen Handelsvolumens – 2019 lag ihr Anteil noch unter 10 %

  • Peking Push: Hongkong wird aktiv von Peking unterstützt – Zentralbankchef Pan Gongsheng versprach im Januar, mehr Unternehmen bei Börsengängen in der Metropole zu fördern

Warum das wichtig ist: Hongkong dient als regulatorisch tolerierter Exit für Festlandkapital – und Peking nutzt die Finanzmetropole als strategisches Asset 

  • Dragon Dollars: Die Börse in Hongkong ist für Unternehmen aus dem Festland zur wichtigsten Plattform für die Beschaffung von Offshore-Kapital geworden

  • Bigger Hope: Internationale Investoren beginnen anscheinend, chinesische Aktien nicht mehr automatisch mit politischem Risiko gleichzusetzen

Further Reading: Financial Times, Reuters

UNSER PARTNER: FINANZEN.NET ZERO

Kryptouniversum verdoppelt: Bei Finanzen.net ZERO jetzt Kryptowährungen traden.

Worum geht’s: Finanzen.net ZERO hat sein Portfolio an Kryptowährungen nochmal erweitert – jetzt kannst du bis zu 58 Coins 24/7 handeln.

Die Details: Das Wallet bleibt kostenlos, die Kryptowährungen werden in Deutschland verwahrt und du kannst ab 1€ investieren.

Wir sagen: Die Topkombi aus Sicherheit, großer Auswahl und Zugänglichkeit – ein sehr gutes Gesamtpaket. 🤝

Market Mover: ​Porsche im Sturzflug – Gewinneinbruch um 91 %

Porsche-Chef Blume muss ein Rekordquartal der anderen Art erklären – 91 % weniger Gewinn

Was ist passiert: Porsche hat im Q2 2025 91 % weniger verdient als ein Jahr zuvor – der operative Gewinn ist von €1,7 Mrd. im Vorjahr auf nur noch €154 Mio. zusammengeschmolzen

  • Sales Slump: Der Umsatz des Sportwagenbauers brach um 12,9 % auf €8,3 Mrd. ein – das geht aus den Halbjahreszahlen des VW-Konzerns hervor, zu dem Porsche mehrheitlich gehört

Die Details: Die VW-Kernmarke erwirtschaftete im selben Zeitraum einen operativen Gewinn von €991 Mio. – mehr als Audi und Porsche zusammen

  • More Cow than Cash: Porsche galt lange als Gewinnmaschine – mit kleinen Stückzahlen, aber großen Margen – die operative Marge schrumpfte jedoch von knapp 18 % im Vorjahresquartal auf nur noch 1,9 %

  • Czech this out: Skoda, einst als günstiger Ableger aus Tschechien belächelt, hat sich zum Profit-Star entwickelt – mit einer Marge von 9,5 % im Q2 ist die Marke Spitzenreiter (!) im gesamten VW-Konzern

  • Elite Trouble: Die ernüchternden Porsche Zahlen verdeutlichen, dass Premiumhersteller besonders mit dem China-Problem (think: Preiskämpfe und steigende Konkurrenz), dem E-Auto-Spagat (think: hohe Investitionen, unklare Nachfrage) und geopolitischem Gegenwind aus den USA zu kämpfen haben

  • Tax Trap: Eine neue Luxussteuer in China dürfte Porsches Absatzprobleme im weltgrößten Automarkt noch weiter verstärken – die Schwelle sinkt von rund €154.000 auf etwa €107.000 – ein Vorteil für lokale Hersteller, die knapp darunter bleiben könnten, und ein Preistreiber für so ziemlich alles aus dem Hause Porsche

  • Coupé, Cabrio, Cut: CEO Oliver Blume plant bis 2029 den Abbau von 1.900 Stellen am Standort Stuttgart – und hat bereits zusätzliche Sparmaßnahmen in Aussicht angekündigt

Warum das wichtig ist: Porsche galt lange als das Argument, warum VW nicht wie Opel wirkt: ein Hochmargenkern im schwerfälligen Konzern. Doch genau dieser Kern bricht gerade weg

  • Glow-Down: Der Porsche-IPO 2022 war eine Machtdemo – Deutschlands größter Börsengang seit elf Jahren. Wer damals Premium + EV gerechnet hat, merkt: Das Ergebnis ist kein Plus

  • Noch unklar: Ist, woran der drastische Gewinneinbruch genau lag. Porsche verweist auf die exklusiven Quartalszahlen am 30. Juli. 👀

Further Reading: Manager Magazin, Handelsblatt

Top Reads

📊 Der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Juli leicht auf 88,6 Punkte – ein Mini-Plus nach drei schwachen Monaten. Während Industrie und Bau leicht aufatmen, verschlechtert sich die Lage im Handel und bei Dienstleistungen. Das Grundproblem bleibt: Volle Lager, leere Auftragsbücher. (Deep Dive)

🔴 Die Volkswagen-Gewinne $VLKAY ( ▼ 0.99% ) brechen um 36 % ein. Im zweiten Quartal bleiben trotz höherer Auslieferungen nur €2,29 Mrd. hängen. Gründe: US-Zölle, schwache Margen bei E-Autos, hohe Kosten. Bis 2030 will Volkswagen 35.000 Jobs abbauen – der Umbau zur Elektroplattform wird zur Margenfrage. (Deep Dive)

👟 Puma $PUMSY ( ▼ 0.34% ) enttäuscht Anleger mit düsteren Prognosen für 2025. Der neue CEO Arthur Hoeld erwartet für 2025 zweistellige Umsatzrückgänge und ein dickes Minus. Nach einem Q2-Verlust von €13,2 Mio. fällt die Aktie um 15 %. Puma will gegensteuern – mit €50 Mio. weniger Investitionen und einem Strategiewechsel in Richtung Effizienz (let’s see). (Deep Dive)

🔮 Die Wall Street steht vor einer turbulenten Woche: Mit Dauer-Zoll-Chaos, anstehender Fed-Entscheidung und Quartalszahlen von Tech-Giganten wie Apple $AAPL ( ▼ 0.49% ), Microsoft $MSFT ( ▼ 0.13% ) und Amazon $AMZN ( ▼ 0.83% ). Der S&P 500 $SPX ( ▼ 0.4% ) erreichte zuletzt Rekordhöhen, doch steigende Bewertungen und mögliche Marktvolatilität durch das Comeback der Meme Stocks (looking at you, Kripsy Kreme) könnten die Rallye bremsen. Analysten erwarten zudem eine moderate Erholung des Arbeitsmarktes mit 102.000 neuen Stellen im Juli. (Deep Dive)

Optional Reads

Home 🥨

  • DAX: Enttäuschende Geschäftszahlen belasteten den Index zum Wochenende (Deep Dive)

  • Bundesbank: Mehr Falschgeld im Umlauf, besonders €50-Scheine (Deep Dive)

  • Intel: Stoppt Chipfabrik in Magdeburg, Stadt plant Rückkauf (Deep Dive)

  • Deutsche Börse: Steigert Q2-Ebitda um 5 % auf €890,6 Mio. (Deep Dive)

  • Traton: Rechnet 2025 mit stagnierendem Absatz (-3,9%) (Deep Dive)

World 🌎

  • Wall Street: S&P 500 und Nasdaq setzten ihren Rekordlauf fort (Deep Dive)

  • China: Juni-Industriegewinne fallen um 4,3 % (Deep Dive)

  • US-Investoren: Ziehen $3,9 Mrd. aus Treasuries und investieren $10 Mrd. in Unternehmensanleihen (Deep Dive)

  • Hedgefonds: Reduzieren Wetten auf US-Öl vor Handelsfrist (Deep Dive)

  • Goldman Sachs: Kehrt nach 8 Jahren als ETF-Marktführer zurück (Deep Dive)

Job Board

📌 DTCP: VC Intern Growth Equity, Hamburg

📌 DeepTech & Climate Fonds: Visiting Analyst, Bonn/Munich/Berlin

📌 Abacus alpha GmbH: Private Equity Working Student, Mannheim

📌 AI.FUND: VC Working Student, Hamburg

📌 Heliad AG: VC Fellowship, Frankfurt

📌 redalpine: Visiting Analyst Software, Zurich/Berlin

📌 STATION F: Deal Flow Associate, Paris

📌 500 Global: Portfolio Manager, Remote

📌 TX Ventures: Investment Manager, Zurich

📌 Taktile: Senior Product Manager, Berlin/London

📌 DeepL: Staff Product Manager API, London

📌 Parloa: Product Manager for Product Enablement, Berlin/Munich

What Do You Meme? (Monday Funday Edition)

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