👛, liebe Cruncher!
Weil Bund und Länder ja nicht müde werden zu betonen, dass es in den jeweiligen Haushalten kaum Potenzial für Einsparungen gibt, hier eine kurze Nachfrage: Braucht die Polizei in Nordrhein-Westfalen in ihrem “Innovation Lab” (was genau wird da innoviert?) wirklich eine Kaffeemaschine für €14.600,-?
In eigener Sache: Reels für morningcrunch aufnehmen, Social-Media-Kampagnen optimieren, generell den morningcrunch-Vibe in die Welt tragen – klingt nach etwas, in dem du brillierst? Dann bewirb’ dich als Growth Manager:in bei uns (einfach formlos hier). Alternativ: Erhalte deine personalisierte Patagonia-Weste, wenn du uns eine:n passende:n Kandidat:in empfiehlst 🤝
Berichtigung: Gestern haben wir euch auf den Syntelligence Growth Fund hingewiesen, allerdings mit falschem Link – heute (👇) funktioniert alles.*

Gregor Becker, Lead Editor marketscrunch ([email protected])

Jonathan E. Klein, Associate Editor marketscrunch ([email protected])
Before The Bell
Agenda 250806
🇩🇪: Auftragseingang Industrie (Juni)
🇪🇺: Einzelhandelsumsatz (Juni)
📊: Airbnb, Bayer, Beiersdorf, Commerzbank, Freenet, Fresenius, McDonald’s, Novo Nordisk, Schaeffler, Uber, Vonovia, Zalando (alle Q2); Siemens Energy, Walt Disney (beide Q3)
Top Story: Inflation im Euro-Raum – warum 2 % nicht gleich 2 % sind

One Rate to rule them all? 20 Volkswirtschaften, ein Zins – und eine EZB, die mit ihrem Zielwert plötzlich neue Probleme hat (Foto: IMAGO)
Was ist passiert: Offiziell hat die EZB ihr Ziel erreicht: Die Inflation im Euroraum liegt bei 2 % – jedoch gibt es wachsende Unterschiede zwischen den einzelnen Euro-Staaten
Die Pointe: In Frankreich beträgt die Inflation 0,9 %, in Estland 5,6 % – willkommen in der „2-%-Zone“
Die Details: Obwohl die Teuerungsrate sich seit den Höchstständen der Energiekrise schrittweise dem Zielniveau angenähert, verzeichneten manche Länder im Juli einen mehrmonatigen Höchststand
One Size: Notenbankchefin Christine Lagarde sprach zuletzt mehrfach von einer „angemessene Geldpolitik“ – doch was bedeutet das in einem Wirtschaftsraum mit 20 verschiedenen Konjunkturzyklen?
Inflations-Spagat: Länder wie Estland (+5,6 %), Kroatien (+4,5 %) und Österreich (3,6 %) liegen deutlich über dem Ziel – während Deutschland im Juli genau bei 2,0 % liegt
Price Puzzle: Die Unterschiede lassen sich in vielen Ländern durch Basiseffekte erklären – in Frankreich dämpfen staatliche Eingriffe bei den Energiekosten die Inflation – in den Niederlanden hat etwa eine höhere Tabaksteuer starken Einfluss
Core Focus: Die Kerninflationsrate von aktuell 2,3 % liefert eine bessere Vergleichsbasis, da sie volatile Posten ausklammert und vor allem vom Dienstleistungssektor getrieben wird
Trotz Unterschieden: Liegen die Werte hier insgesamt näher beieinander
Warum das wichtig ist: Die Euro-Zone ist eine geldpolitische Konstruktion mit 20 Volkswirtschaften, während die EZB lediglich einen Zinshebel zur geldpolitischen Steuerung hat
(Im)perfect: Die EZB hat die Inflation auf den Zielwert gebracht und merkt, dass sie es nie allen recht machen kann – im Vergleich zu den rund 8 % Inflation von 2022 wirken die aktuellen Herausforderungen jedoch wie Luxusprobleme 💅
What’s Next: Die nächste EZB-Sitzung findet am 11. September statt
Further Reading: Handelsblatt, Tagesschau
UNSER PARTNER: SYNTELLIGENCE
Banal oder genial? Dieser Fonds kopiert die Aktien-Picks von Top-Investoren

Worum geht's: Der Syntelligence Growth Fund wertet die Stock-Picks von weltweiten Top-Investoren wie Stanley Druckenmiller aus und investiert entsprechend – nach dem Motto: Learn from the best.
Ganz konkret: Beinhaltet der Fonds Tech-Top-Performer und KI-Picks von erstklassigen Hedgefonds, Infrastruktur-Plays von renommierten US Family Offices und viele mehr.
Das Resultat: Bisher liegt der Syntelligence Growth Fund damit dieses Jahr 7,8 % vor dem S&P500 und 5,3 % vor dem MSCI-World [Stand 18.07.2025].
Take a closer look: Auf den gängigen Brokern findet ihr den Fund mit der WKN A3DDW9.
Disclaimer: Kapitalanlagen bergen Risiken.
Market Mover: Continental auf Schrumpfkur – Aumovio rollt Richtung IPO

Continental zeigt Wachstum – auf dem Papier. Der operative Rückenwind heißt diesmal: ausbleibende Abschreibungen (Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)
Was ist passiert: Continental kämpft im Q2 2025 mit rückläufigem Umsatz, profitiert aber von einem Bilanzierungseffekt im Zuge der geplanten Abspaltung der Automotive-Sparte Aumovio
Thanks, Accountants: Continental steigerte das bereinigte EBIT um 17 % auf €834 Mio. – allerdings nur dank eines Sondereffekts: Abschreibungen auf Aumovio entfallen seit der angekündigten Abspaltung im März – operativ wäre das EBIT gesunken
Die Details: Conti selbst schrumpft: Der Umsatz sank im Q2 um 4 % auf €9,59 Mrd. – besonders die Reifensparte leidet unter dem schwachen Dollar und der schwachen Automobilproduktion in Europa und Nordamerika
Continental 101: Die Hannoveraner wollen sich künftig nur noch auf das profitablere Reifengeschäft konzentrieren – die Autozuliefersparte Aumovio soll am 18. September an der Frankfurter Börse debütieren, 2026 soll dann die Kunststoffsparte ContiTech verkauft werden
IPO-Tuning: Die operative Umsatzrendite von Aumovio stieg von 2,9 % im Vorjahr auf 4 % – und liegt damit am oberen Rand der eigenen Erwartungen
Conti-nuous Demand: Mit Auftragseingängen von €5,7 Mrd. lag die Sparte im Q2 rund 20 % über dem Umsatz – besonders gefragt: Satellitenkameras, Bremsen und Steuergeräte
Eco-Mode: Für den verbleibenden, nahezu halbierten Konzern gelten weiterhin die im Juni gesenkten Jahresprognosen: ein Umsatz von €19,5 bis 21,0 Mrd. sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 10 - 11 %
Warum das wichtig ist: Conti setzt auf Schrumpfen, um profitabler zu werden – ein riskanter Plan, der nur aufgeht, wenn das Reifengeschäft auch weiter rollt
Contis Comfort Zone: Der Fokus auf das Reifengeschäft – in dem Continental zu den Weltmarktführern zählt – verspricht höhere Profitabilität, weniger Innovationsdruck und stabilere Nachfrage. Schließlich brauchen Fahrzeuge unabhängig von Antrieb und Alter regelmäßig neuen Grip
Aber: Conti verzichtet dadurch auf die risikomindernde Diversifikation des Gesamtgeschäfts und hängt dafür umso mehr an Rohstoffpreisen, Energiekosten und Lieferketten – die aktuell alles andere als stabil sind
Further Reading: Handelsblatt, FAZ
Top Reads
📦 DHL $DPSGY ( ▼ 0.23% ) spart sich reich – Trotz Umsatzminus von 3,9 % auf €19,8 Mrd. konnte der Logistikkonzern den operativen Gewinn im Q2 um 5,7 % auf €1,4 Mrd. steigern. Dank Sparkurs, nicht Wachstum. Die Prognose bleibt bei €6 Mrd. Ebit für 2025. Finanzchefin Melanie Kreis warnt dennoch vor geopolitischen Risiken – Lieferketten könnten schneller reißen als Paketschnüre. (Deep Dive)
🔔 Thyssenkrupp schickt die Mariensparte TKMS an die Börse – nach Rüstungsboom und 50 % Auftragsplus will der Industriekonzern seine Marinesparte versilbern. TKMS kommt in eine neue Holding, 49 % der Anteile gehen an den Kapitalmarkt. Der Staat signalisiert zwar Wohlwollen, bleibt aber (vorerst) draußen – kein Ankeraktionär, kein Bundeswehr-Buyout. Thyssenkrupp behält die Mehrheit und hofft, dass der Submarin-Hype auch Anleger überzeugt. (Deep Dive)
📈 $100-Mrd.-Schatzwechsel des US-Finanzministeriums: Mit der größten 4-Wochen-Auktion aller Zeiten stockt die Treasury ihre Barreserven auf. Die Schuldenobergrenze wurde im Juli angehoben, jetzt fließen neue Kurzläufer in den Markt – $5 Mrd. mehr als letzte Woche. Beobachter erwarten: Das ist erst der Anfang. Die Refinanzierungssaison läuft an. (Deep Dive)
💸 US-Studentenkredite verzeichnen einen Rekordanstieg bei Zahlungsverzügen. 12,9 % der Kredite sind über 90 Tage überfällig – höchster Stand seit 2003. Die Pandemie-Pause ist vorbei, aber die Schuldenlast bleibt. Zinsen steigen, Einkommen stagnieren. Die US-Haushalte schulden inzwischen $18,4 Bio., rund 30 % mehr als vor Covid. Die Fed sieht: Der Druck auf junge Kreditnehmer nimmt rapide zu. (Deep Dive)
Optional Reads
Home 🥨
DAX: Erholt sich leicht und nähert sich 24.000 Punkten (Deep Dive)
Thyssen-Krupp: Verliert $10-Mrd.-Fregattenauftrag an Japan (Deep Dive)
Lufthansa: Zieht die Reißleine bei dem Air Europa-Deal (Deep Dive)
BMWK: Will Abhängigkeit von China bei Windkraft senken (Deep Dive)
BASF: Verliert Marktanteile beim Chemieumsatz an China (Deep Dive)
World 🌎
Wall Street: Dreht ins Minus – schwache Konjunkturdaten und Zoll-Unsicherheit belasten (Deep Dive)
Trump: Droht mit Pharma-Zöllen von bis zu 250% (Deep Dive)
ISM: US-Dienstleistungssektor stagniert im Juli (Deep Dive)
Palantir: Umsatz steigt um fast 50% auf $1 Mrd. im Q2 (Deep Dive)
Russland: Ölexporte bleiben stabil trotz Trumps Zollandrohungen (Deep Dive)
Job Board
🚀 Top Job: Hätte, hätte … neue Wertschöpfungskette. Beweg’ als (Senior) Consultant bei EY an verschiedenen Standorten in Deutschland die Wirtschaft.
📌 Cohere: Country Manager Germany, Berlin/Frankfurt/Remote
📌 Alpas AI: Chief Operating Officer, Berlin
📌 Canva: Country Manager France, Paris
📌 Merantix Capital: Founding VC Investor, Berlin/London/Paris
📌 HEARTFELT: Finance & Investment Professional, Berlin
📌 TX Ventures: Investment Manager, Zürich
📌 Rockstart: VC Analyst, Amsterdam
📌 HV Capital: Visiting Analyst AI, Berlin
📌 Main Capital Partners: Business Analyst, Düsseldorf
📌 Voyager Ventures: Investor, München/Remote
📌 YZR Capital: Visiting Analyst, München
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