☕️, liebe Cruncher!

Bei uns im Büro verschwindet ja auch so mancher Kuli auf mysteriöse Art und Weise – aber das verzeihen wir unseren Redakteurinnen und Redakteuren natürlich.

Ob der Mann, der über Monate mehr als zwei Tonnen Kaffee aus dem Büro gestohlen haben soll, wohl auch auf das Nachsehen seines Arbeitgebers hoffen kann?

Auf der anderen Seite: So oft wie unsere Redaktion an der Kaffeemaschine steht, kommen wir da evtl. auch hin.

Gregor Becker, Lead Editor marketscrunch ([email protected])

Jonathan E. Klein, Associate Editor marketscrunch ([email protected])

Before The Bell

Agenda 250822

  • 🇩🇪: Maastricht-Quote (Einnahmen & Ausgaben des Staates, Q1 & Q2)

Top Story: Signed, not Sealed – Trumps Zölle bleiben Drohkulisse für EU

Handschlag mit Haken: Von der Leyen und Trump haben sich auf Zölle geeinigt – doch die Bedingungen legt Washington fest (Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire)

Was ist passiert: Die EU dachte, sie hätte einen Deal mit den USA – nun kam das Kleingedruckte und entpuppt sich als einseitiges Zugeständnis der EU ohne sofortige Entlastung für deutsche Autobauer

  • The News: In einer schriftlichen Erklärung haben die EU und die USA sich auf Vereinbarungen zur Beilegung ihres Handelskonflikts verständigt

  • Deal-ay: Die versprochene Senkung der US-Autozölle von 27,5 % auf 15 % erfolgt nicht sofort, sondern erst, wenn die EU ihre Zölle auf amerikanische Industriegüter auf null senkt – was wiederum ein Gesetzgebungsverfahren voraussetzt

Die Details: Der neue US-Basiszoll von 15 % gilt zwar für die meisten europäischen Produkte – Autos, Wein und Spirituosen bleiben jedoch vorerst bei den höheren Sätzen. Das vierseitige Abkommen offenbart weitere EU-Zugeständnisse 👇

  • To-Do-List: Die EU verspricht $750 Mrd. US-Energiekäufe bis Ende von Trumps Amtszeit, weitere $600 Mrd. Investitionen in den USA, zusätzliche Flexibilitäten beim CO₂-Grenzausgleich für US-Firmen und bevorzugten Marktzugang für US-Lebensmittel

  • Tag Team: Außerdem soll die EU künftig gemeinsam mit den USA gegen China vorgehen – durch Exportrestriktionen und Kontrollen für ein- und ausgehende Investitionen

  • Signed, not Sealed: Die Erklärung ist nicht rechtsverbindlich – die EU muss befürchten, dass Trump wieder einseitig Zölle erhöht, wenn ihm die Umsetzung zu langsam geht

Warum das wichtig ist: Die EU entschied sich für einen symbolischen Deal mit den USA, der sich aber eher wie eine Einkaufsliste des Weißen Hauses liest

  • Warum? Aus Angst vor 30 %-Zöllen ab 1. August und der Sorge, Trump könnte NATO-Beistand oder Ukraine-Hilfe in Frage stellen

  • Deal & Kneel: EU-Handelskommissar Sefcovic verkauft den Deal als „fair und zukunftsweisend“ – de facto wird Europa zur Juniorpartnerin im transatlantischen Handel degradiert

  • Backdating: Legt die EU bis Monatsende ein Gesetz vor, um die US-Forderungen zu erfüllen – könnte die Zollsenkung für Autos rückwirkend zum 1. August ermöglicht werden

Further Reading: Handelsblatt, Financial Times

IN EIGENER SACHE

Schon gesehen? Der consultingcrunch ist da

Macht hier sicher den Schulterblick, um den consultingcrunch besser lesen zu können – Berater-Legende Roland Berger (Foto: Norbert Michalke)

Worum geht’s? Der consultingcrunch ist da dein Weekly für alles, was in der Welt der Beratung wirklich zählt. Jeden Montag um 6:00 Uhr (CET) bekommst du die wichtigsten Updates und Personalien aus der deutschen sowie globalen Consulting-Szene. Kompakt, klar, no bullshit.

Warum das wichtig ist: Weil hinter consultingcrunch ein Team aus Ex-Beratern steckt, das weiß, wie der Markt tickt – und wie man komplexe Themen in <5 Minuten verständlich runterbricht.

Hier entlang: Melde dich mit einem Klick an – bevor dein nächster Flieger geht. 🤝

Market Mover: ​Porsche – Batterietraum geplatzt

Noch vor wenigen Jahren hatte Porsche-CEO Oliver Blume die Tochter als „Herzstück“ der Porsche-Elektrostrategie bezeichnet (Foto: IMAGO / Lichtgut)

Was ist passiert: Porsche plant nach Informationen des SPIEGEL Massenentlassungen bei der Batterietochter Cellforce – das einst als „Herzstück der Elektrostrategie“ beworbene Projekt steht vor dem Aus

  • Dead Cell: Seit 2021 flossen Milliarden in Cellforce – doch trotz massiver Investitionen blieb die serienreife Batteriezelle unerreichbar

Die Details: Der Sportwagenbauer setzt inzwischen lieber auf externe Zulieferer wie CATL (🇨🇳) oder LG (🇰🇷)

  • Sellforce 101: Das Start-up wurde 2021 von Porsche übernommen – und sollte ursprünglich Hochleistungsbatterien für E-Sportwagen wie den Taycan entwickeln 

  • Discharge: Porsche änderte mehrfach die technischen Vorgaben und Zellformate, ohne je Serienreife zu erreichen – nun sollen rund 200 der 286 Beschäftigten am Standort bei Tübingen entlassen werden

  • Money well burnt: Cellforce wurde auch mit staatlichen Mitteln von rund €57 Mio. gefördert – am Mittwoch gab es ein Krisengespräch zwischen Porsche-CEO Blume und BaWü-Ministerpräsident Kretschmann 

  • Panamera Panic: Der Sportwagenbauer hinkt mit einer Rendite von 5,2 % sogar Massenhersteller Skoda hinterher – im September droht der mögliche Abstieg aus dem DAX

Warum das wichtig ist: Weil Cellforce nicht irgendein Nebenprojekt war – sondern die zentrale Zukunftswette der Porsche-Elektrostrategie 

  • E-scape: Von dem ambitionierten Ziel, bis 2030 rund 80 % aller Porsche-Modelle elektrisch anzubieten, haben die Stuttgarter längst Abstand genommen 

  • Thank You, Next: Zuletzt hat sich Porsche mit €30 Mio. am angeschlagenen Batteriehersteller Varta beteiligt – der unter anderem Batteriezellen für das Hybridmodell des Porsche 911 Carrera GTS produziert 

Further Reading: Handelsblatt, Spiegel

Top Reads

🇩🇪 Die Deutsche PWirtschaft trotzt den US-Zöllen und wächst im August überraschend auf 50,9 Punkte – der höchste Wert seit März und der dritte Monat in Folge über der Wachstumsschwelle. Besonders bemerkenswert: Die exportabhängige Industrie klettert auf 49,9 Punkte, knapp unter der magischen 50er-Marke und auf dem höchsten Stand seit drei Jahren. Ökonomen sprechen von „Resilienz“, während sie gleichzeitig den beschleunigten Personalabbau in der Industrie beäugen. (Deep Dive)

📉 CTS Eventim taumelt nach schwachen Halbjahreszahlen – die Aktie brach zeitweise um satte 18,5 % ein. Während der Umsatz um knapp acht Prozent auf €1,29 Mrd. stieg, bröckelte das bereinigte EBITDA um 0,8 % auf €200,5 Mio. ab. Besonders die Live-Unterhaltungs-Sparte schwächelt mit einem EBITDA-Einbruch von fast 40 % im Q2 fest. (Deep Dive)

📉 Coty $COTY ( ▲ 3.15% ), der Parfümkonzern hinter den Gucci-Düften, muss seine Premium-Parfüms teurer machen, um Trumps 15%-Zölle auf europäische Importe abzufedern. Die Aktie stürzte im nachbörslichen Handel um 16 % ab, nachdem das Unternehmen einen überraschenden Quartalsverlust und einen erwarteten Umsatzrückgang von 6-8 % für das kommende Quartal verkündete. (Deep Dive)

📈 Die Börse in Shanghai $SSEC ( 0.0% ) erreicht ein 10-Jahres-Hoch, angetrieben von Fintech- und Stablecoin-Aktien, nachdem Reuters über eine mögliche Kehrtwende Pekings bei digitalen Währungen berichtete. Der Shanghai Composite befindet sich auf dem höchsten Stand seit August 2015. Besonders bemerkenswert: China erwägt erstmals die Zulassung Yuan-gestützter Stablecoins, nachdem das Land 2021 Kryptowährungen noch komplett verbannt hatte. (Deep Dive)

Optional Reads

Home 🥨

  • DAX: Tritt auf der Stelle, Anleger warten auf Signale aus Jackson Hole (Deep Dive)

  • Volkswagen: Stoppt reine EV-Strategie und setzt auf breiteres Angebot (Deep Dive)

  • Tesla: Evakuiert Mitarbeiter nach Batteriezellen-Brand in Grünheide (Deep Dive)

  • Lufthansa: Gewinnt Gerichtsstreit gegen Condor um Zubringerflüge (Deep Dive)

  • Coca-Cola: Inszeniert sich mit "Made in Germany"-Kampagne gegen US-Boykotte (Deep Dive)

World 🌎

  • Wall Street: Verlustserie reißt nicht ab, Tech-Aktien besonders schwach (Deep Dive)

  • China: Renditen 30-jähriger Anleihen erreichen Jahreshoch (Deep Dive)

  • Gold: Fällt auf 3-Wochen-Tief wegen starkem Dollar vor Fed-Symposium (Deep Dive)

  • Bitcoin: Verliert binnen einer Woche €10.000 an Wert, bleibt aber über Unterstützungslinie (Deep Dive)

  • China: Blockiert Nvidia H20-Chips nach "beleidigenden" Äußerungen von US-Handelsminister (Deep Dive)

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📌 DataGuard: Founders Associate Marketing & Communications, München/Berlin
📌 Promodoro: Founders Associate Intern, Frankfurt
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