💅, liebe Cruncher!

„Influencer-Glanz – aber keine Steuern zahlen? Nicht mit uns“, postete die Finanzverwaltung NRW Mitte Juli auf Instagram. Dort prahlte sie, €300 Mio. hinterzogenen Steuern auf der Spur zu sein – und ermahnte: „Wer mit Likes Millionen verdient, muss auch Steuern zahlen.“

Jetzt kam raus: Gemeint waren wohl schlicht €300 Mio. Umsatz. Kleine Lektion für die verbeamteten Content-Creator: Umsatz ≠ Gewinn ≠ Steuerschuld.

Und ein Tipp für’s nächste Mal: Wenn ihr mit richtigen News viral gehen wollt, schreibt doch einfach dazu, dass der Großteil der Influencer-Umsätze von Onlyfans stammt. 🔥

Roland Lindenblatt, Lead Editor marketscrunch ([email protected])

Jonathan E. Klein, Associate Editor marketscrunch ([email protected])

Before The Bell

Agenda 250826

  • 🇺🇸: Index des Verbrauchervertrauens (August)

  • 📊: Dermapharm, SFC Energy (beide Q2)

Top Story: Skepsis statt Rallye – Zweifel an Zinssenkungen

Short & Sweet: War die Kursrally, die am Freitag an der Wall Street stattfand (Foto: IMAGO / UPI Photo)

Was ist passiert: Die Euphorie über Fed-Zinssenkungen ist bereits verflogen – die kurzzeitige Rallye von Freitag verliert schon wieder an Schwung

  • Here’s Why: Zwei bevorstehende Wirtschaftsberichte könnten die Wall-Street-Wetten auf niedrigere Zinsen noch durchkreuzen

  • September Checks: Bessere Arbeitsmarktdaten als erwartet (kommen am 5. September) und eine höhere Inflation als erwartet (Daten für August kommen am 11. September) hätten das Potenzial, die erwartete Zinssenkung hinauszuzögern

Die Details: Die Aussicht auf Zinssenkungen beflügelte vor allem zyklische Sektoren wie Immobilien, Banken und die Industrie – Tech-Aktien verloren letzte Woche trotz des Aufschwungs am Freitag rund 1,6 %  

  • Bubble Trouble: Die laufende Tech-Korrektur nährt sich aus überzogenen Bewertungen und wachsender Skepsis gegenüber den massiven KI-Investitionen

  • Rising East: Während US-Investoren skeptisch bleiben, zogen asiatische Aktien und Währungen am Montag kräftig an angeführt vom Leitindex in Taipeh (Taiwan) mit +2,5 %, gefolgt von den Indizes in Jakarta (Indonesien) und Seoul (Südkorea) mit jeweils +1 % Zuwachs 

  • Tech Rotation: Asiatische Tech-Hubs wie Taiwan und Südkorea profitieren zusätzlich von geopolitischen Chip-Verschiebungen – etwa Chinas Abkehr von US-Halbleitern

  • AI Payday: Kursgewinne bei Nvidia stützten den Markt – am Mittwoch legt der wertvollste Konzern der Welt seine Quartalszahlen vor und liefert damit einen Stimmungsbild, inwiefern aktuelle KI-Bewertungen gerechtfertigt sind

Warum das wichtig ist: Die Märkte zweifeln noch ein Stück an einer Zinssenkung im September – und sehen daher momentan keinen Grund, die Rallye fortzusetzen

  • Macro Showdown: Die kommenden zwei Wochen werden entscheidend – ein starker Job-Report oder unerwartet hohe Preisdaten könnten die Zinssenkung verzögern

  • Trust Issues: Powell gelang es zwar, den Case für niedrigere Zinsen zu präsentieren – doch Investoren bleiben angesichts zu vieler Fragezeichen bei Inflation und einer Überbewertung im Tech- und KI-Sektor skeptisch

Further Reading: Financial Times, Bloomberg

UNSER PARTNER: SYNTELLIGENCE

Was verbirgt sich in den Portfolios der Star-Investoren?

Worum geht’s: Um die Investment-Strategien und Aktien-Picks von Michael Burry, Warren Buffet, Bill Gates & Co.

Denn: Was kaum einer weiß: Ihre Investments müssen die besten Money Manager der Welt regelmäßig veröffentlichen („Wall Street’s Best Kept Secret“).

Heißt für dich: Der aktuelle Report „Auf diese Aktien setzen die Star-Investoren" blickt hinter die Kulissen und zeigt Euch, auf welche Titel das „Smart Money“ setzt.

Market Mover: ​UniCredit vs. Commerzbank – die Italiener erhöhen ihren Einsatz 

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp: Hätte nur ungern einen direkten Konkurrenten im Aufsichtsrat sitzen (Foto: IMAGO / sepp spiegl)

Was ist passiert: Die italienische Großbank UniCredit hat ihren Anteil an der Commerzbank auf 26 % aufgestockt – und signalisiert erstmals Ambitionen auf einen Sitz im Kontrollgremium

  • Maybe Later: Mit der Aussage, „aktuell" keinen Aufsichtsratssitz anzustreben, hält sich UniCredit-Chef Andrea Orcel die Option aber zum ersten Mal offen

  • Not Amused: Die Bundesregierung lehnt das aggressive Vorgehen ab und bekräftigt, ihre 12 %-Beteiligung nicht zu verkaufen 

Die Details: Der Übernahmekampf um Deutschlands zweitgrößte Privatbank wird zunehmend zum Machtpoker zwischen Mailand, Frankfurt und Berlin

  • Arrivederci, Unabhängigkeit: UniCredit kündigt bereits die Umwandlung weiterer Derivate in Aktien an, was den Anteil auf 29 % steigen lassen würde 

  • Deal Trigger: Sobald UniCredit die 30 %-Marke überschreitet, müsste die Bank ein verpflichtendes Übernahmeangebot abgeben – Orcel will jedoch vorher mit der Bundesregierung verhandeln

  • Inhouse Rival: Die Commerzbank warnt vor der Konstellation eines Konkurrenten als Großaktionär – schließlich ist UniCredits Tochter, die HypoVereinsbank, ein direkter Wettbewerber, ein Aufsichtsratssitz für UniCredit wäre also wie ein Abhörgerät im Konferenzraum

  • Too Hot To Buy: Mit einem Kursplus von 131 % seit Jahresbeginn (vs. +80 % bei UniCredit) hat die Commerzbank-Aktie einen Lauf – was eine Übernahme für die Italiener teurer macht

  • Investor-Therapie: Die Commerzbank setzt auf hohe Ausschüttungen, steigende Gewinne und den Abbau von 3.900 Stellen, um Aktionäre zu überzeugen – ein Wettlauf gegen die Zeit, während Orcel geduldig seine Schachfiguren positioniert

Warum das wichtig ist: Weil die Commerzbank wirtschaftlich von großer Bedeutung ist – und essenziell für die finanzielle Stabilität, vor allem für die des deutschen Mittelstands 

  • Second Pillar: Die Betriebsräte argumentieren, dass die Bundesregierung neben der Deutschen Bank eine zweite unabhängige Großbank für die Umsetzung ihres Finanzpakets braucht 

  • Denn: Die Commerzbank spielt auch eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der deutschen Rüstungsindustrie, was sie zu einem strategischen Akteur für die Verfolgung sicherheitspolitischer Ziele macht

Further Reading: Handelsblatt, Spiegel, Tagesschau

Top Reads

📈 Der Ifo-Geschäftsklimaindex klettert überraschend auf 89,0 Zähler im August, Ökonomen hatten mit Stagnation gerechnet. Nach einem BIP-Rückgang von 0,3% im zweiten Quartal prognostizieren Ökonomen für das Q3 mit nun ein „beeindruckendes“ Wachstum von 0,1 %. Die KfW korrigierte sogar ihre Wirtschaftsprognose für das Gesamtjahr und erwartet nun 0,2 Prozent Wachstum in 2025 statt Stagnation – und 1,5 Prozent für 2026 – es geht also voran, allerdings im Schneckentempo. (Deep Dive)

🛡️ Rüstungsaktien: Der große Hype scheint vorüber – und trotzdem bleiben die meisten Rüstungsaktien stabil. Und während einige sich um ein militarisiertes Zeitalter sorgen, investieren andere – wie der norwegische Staatsfonds – im großen Stil. Der Deepdive zu Rüstungsaktien in der Wirtschaftswoche gibt den Gesamtüberblick. (kostenlos via Readly)

👟 Puma könnte bald einen neuen Besitzer bekommen, nachdem die Pinault-Familie Optionen für ihre 29 %-Beteiligung prüft – inklusive eines Verkaufs. Die Milliardärsfamilie hat bereits Gespräche mit potenziellen Käufern wie den chinesischen Sportmarken Anta und Li Ning sowie US-Unternehmen und Staatsfonds aus dem Nahen Osten geführt. Kein Wunder nach einem Wertverlust von 50 % im letzten Jahr, der die deutsche Sportmarke auf magere €2,6 Mrd. Börsenwert schrumpfen ließ. (Deep Dive)

📈 Chinas Chip-ETFs erleben einen regelrechten Hype. Der Branchen-ETF mit dem sperrigen Namen CPIC SSE STAR Chip Design Thematic ETF steigt binnen einer Woche um +17 %. Während Halbleiterwerte durch DeepSeeks KI-Modell und Pekings Autarkie-Ambitionen beflügelt werden, warnen Experten bereits vor einer Überhitzung. (Deep Dive)

🔋 Porsche verabschiedet sich von seinen Batterie-Ambitionen und entlässt rund 200 der knapp 290 Mitarbeiter seiner Cellforce-Tochter. Der Sportwagenbauer, dessen Gewinn im zweiten Quartal um 90 Prozent einbrach, muss für seine Batterieprojekte eine halbe Milliarde Euro abschreiben – darunter €295 Mio. allein für Cellforce-Produktionsanlagen. Offenbar ist der „langsamere Hochlauf der Elektromobilität" schuld. (Deep Dive)

Optional Reads

Home 🥨

  • DAX: Schließt leicht im Minus (Deep Dive)

  • Monika Schnitzer: Wirtschaftsweise warnt vor Kollaps des Sozialstaats (Deep Dive)

  • Statistisches Bundesamt: Bauaufträge steigen im ersten Halbjahr um 9,4 % (Deep Dive)

  • Börsenverband: Fordert strengere Regeln für tokenisierte Aktien (Deep Dive)

  • Mercedes-Benz-Pensionskasse: Verkauft Nissan-Anteil von 3,8 % für knapp €300 Mio. (Deep Dive)

  • Ex-Vizekanzler: Robert Habeck gibt Bundestagsmandat ab (Deep Dive)

World 🌎

  • US-Märkte: Anleger lassen zum Wochenstart Vorsicht walten (Deep Dive)

  • US-Dollar: Verliert 10 % seit Jahresbeginn, Verbündete könnten Anleihen abbauen (Deep Dive)

  • US-Anleihemarkt: Junk-Bond-Renditen fallen auf 40-Monats-Tief nach Powells Zinssenkungssignalen (Deep Dive)

  • Evergrande: Hongkonger Börse streicht Chinas überschuldeten Immobilienriesen (Deep Dive)

  • Türkei: Plant Ende des Leerverkaufsverbots für Aktien zum Monatsende (Deep Dive)

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📌 Alstin Capital: VC Analyst Intern, München

📌 Scalable Capital: Graduate Program - Investments & Banking, Berlin

📌 OCCIDENT: VC Analyst, München

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📌 BWK: Junior Investment Manager, Stuttgart

📌 4impact capital: Principal, Den Haag

📌 HV Capital: Analyst Deeptech Early Stage Team, Berlin

📌 Wallet Studio: Chief of Staff - Strategic Growth, Berlin

📌 Upvest: Solutions Consultant, Berlin/London

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