💆‍♂️, liebe Cruncher!

Haus, Familie, sichere Rente? Für viele junge Menschen so realistisch wie ein Lottogewinn. Stattdessen gibt’s Dubai-Schokolade, Iced Matcha Latte und Labubu-Figuren – kleine Luxusmomente, die zwar nicht die Zukunft retten, aber den Tag erträglicher machen.

Forscher nennen das Little Treat Culture – oder wie wir bei morningcrunch sagen: Wenn wir den Deckel von der Cola Light-Flasche abziehen, ohne uns das gesamte Hemd vollzukleckern.

Gregor Becker, Lead Editor marketscrunch ([email protected])

Jonathan E. Klein, Associate Editor marketscrunch ([email protected])

Before The Bell

Agenda 250909

  • 🇺🇸: Apple-Keynote: Vorstellung neuer Produkte

  • 📊: Oracle (Q1)

Top Story: Japan überrascht – Wirtschaft wächst doppelt so stark wie erwartet

Kauflaune in Japan: Privater Konsum treibt das Wachstum (Foto: IMAGO / imagebroker)

Was ist passiert: Die japanische Wirtschaft ist im Q2 deutlich stärker gewachsen als zunächst angenommen – mit einer annualisierten Wachstumsrate von 2,2 % statt der zuvor geschätzten 1,0 %

  • Ka-ching: Grund für die Aufwärtskorrektur ist ein stärkerer privater Konsum, der um 0,4 % stieg – doppelt so stark wie die zunächst gemeldeten 0,2 %

  • GDP Glow Up: Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt um 0,5 % – auch hier lag die ursprüngliche Schätzung mit 0,3 % deutlich niedriger

Die Details: Die Auslandsnachfrage trug 0,3 % zum Wachstum bei, während die Inlandsnachfrage 0,2 % beisteuerte 

  • Consumer is King: Der private Konsum macht mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaftsleistung aus und erweist sich als robuster Wachstumstreiber 

  • Capex Cut: Die Investitionsausgaben der Unternehmen wurden hingegen nach unten korrigiert – sie stiegen im Q2 um 0,6 % statt der zunächst veranschlagten 1,3 %

  • Power Vacuum: Trotz robustem Wachstum dürfte die politische Unsicherheit die Wirtschaftspolitik in den kommenden Monaten erschweren – Premierminister Shigeru Ishiba hatte am Sonntag seinen Rücktritt erklärt

  • Auto-matic Relief: Etwas Entlastung für die stark exportabhängige Wirtschaft bringt ein neues Handelsabkommen zwischen Tokio und Washington, das niedrigere Zölle auf japanische Autoimporte und andere Produkte vorsieht

Warum das wichtig ist: Während Japan dank starker Binnennachfrage um 2,2 % wächst, steckt Deutschland in der Stagnation – ein bemerkenswerter Unterschied zwischen zwei exportorientierten Industrienationen 

  • Stress Test: Der Fokus richtet sich nun auf die BIP-Zahlen für Q3, um die Folgen der US-Zölle für Japans Wirtschaft einzuschätzen – ein starker Exportrückgang würde die robusten Konsumausgaben überlagern

  • Old, but Gold: Japans Bevölkerung altert zwar weiter – konsumiert dabei aber überraschend stark 

  • Peak to Peak: Japanische Aktien stiegen am Montag auf ein Allzeithoch – getragen von der Erwartung, dass ein neuer Premierminister höhere Staatsausgaben freigibt. Gleichzeitig steigt auch die Rendite der 30-jährigen Anleihe auf das Rekordhoch von 3,285 %

Further Reading: Reuters, Spiegel, Financial Times

UNSER PARTNER: re:cap

Smarte Finanzierung und Kapitalsteuerung für Gründer:innen

Das Team hinter re:cap (v.l.): Paul Becker, Christian Lücke, Mélanie Dufour, Jonas Tebbe, Arne Zeising

Worum geht’s: Die Prioritäten der Gründer:innen haben sich verschoben – hin zu Kapitaleffizienz und nachhaltig finanziertem Wachstum, ohne übermäßige Anteilsabgabe oder Abhängigkeiten. re:cap bietet Tech-Gründer:innen eine Plattform, um ihr Kapital zu planen – und direkt bis zu €5 Mio. Fremdkapital aufzunehmen.

Die Details: Analysiere Runway und Umsatzströme, plane Szenarien und finanziere dein Wachstum – ohne Verwässerung und mit flexibler Rückzahlung. Ideal, um Profitabilität zu erreichen oder die Zeit bis zur nächsten Runde zu überbrücken.

  • Wachstum finanzieren: Bis zu €5 Mio., Laufzeit bis 60 Monate

  • Den Überblick behalten: Auch ohne Kapital von re:cap – Cashflow planen und sämtliche Finanzmetriken steuern

Wir sagen: Smarte Finanzierung für Gründer:innen, die unabhängig bleiben wollen.

Market Mover: ​KNDS – Deutsch-französischer Rüstungsriese prüft Börsengang

KNDS-CEO Jean-Paul Alary: Will mit einem IPO aus Rüstung Rendite machen (Foto: IMAGO / Andia)

Was ist passiert: Der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS könnte im kommenden Jahr an die Börse gehen – Konzernchef Jean-Paul Alary hält 2026 für realistisch

  • Arming for IPO: Die Ankündigung beendet monatelange Spekulationen – mit KNDS würde einer der größten Rüstungskonzerne Europas an die Börse kommen

  • FOMO: Die deutsche Eigentümerfamilie, die ihre Anteile in der Wegmann-Holding gebündelt hat, drängt seit Monaten auf einen Börsengang – mit Blick auf die starke Kursentwicklung des Konkurrenten Rheinmetall

Die Details: Die Entscheidung über einen möglichen Börsengang wird in den kommenden Monaten von den Anteilseignern getroffen

  • KNDS 101: KNDS entstand 2015 als Zusammenschluss des deutschen Panzerbauers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und des französischen Staatsunternehmens Nexter – Hauptprodukte auf deutscher Seite sind der Panzer Leopard 2, Puma und Boxer – Nexters wichtigstes Produkt ist der Kampfpanzer Leclerc

  • Holding, not Bonding: Trotz der Fusion sind die Unternehmen unterhalb der Holding nicht integriert, auch gemeinsame Produkte gibt es bislang kaum – KMW kooperiert bei seinen wichtigsten Produkten wie dem Leopard und dem Puma vor allem mit Rheinmetall

  • Defense Dividend: Der Krieg in der Ukraine und die angekündigte Aufrüstung der europäischen NATO-Staaten treiben das Geschäft – 2024 setzte KNDS €3,8 Mrd. um und verfügte über ein Auftragspolster von €23,5 Mrd.

  • Power Shuffle: Im Raum steht auch eine mögliche Konsolidierung der europäischen Rüstungsindustrie – größere Übernahmen sind denkbar. Ebenso könnte KNDS neue Aktionäre aufnehmen – die Bundesregierung fürchtet eine Verwässerung des deutschen Einflusses 

Warum das wichtig ist: Der europäischen Rüstungsindustrie wird angesichts massiver Aufrüstung enormes Wachstumspotenzial zugeschrieben – KNDS stand bislang am Seitenrand, erwägt nun aber durch einen IPO mitzuziehen

  • Scaling Up: Bis 2028 soll die Produktion in den deutschen Werken um 60 % gesteigert werden – dafür hat KNDS in Görlitz ein Werk des französischen Zugherstellers Alstom übernommen

  • Drive to Defense: Der Konzern wirbt auch um Kapazitäten aus der Autoindustrie und sucht Zulieferer für die Panzerproduktion

  • Heavy Delay: Das große gemeinsame Zukunftsprojekt "Main Ground Combat System", das die beiden Hauptprodukte Leopard und Leclerc ablösen soll, verzögert sich: Statt 2035 ist nun von einer Einführung nach 2040 die Rede

Top Reads

🗳️ Frankreichs Regierung ist nach nur wenigen Monaten wieder Geschichte, nachdem Premierminister François Bayrou die Vertrauensfrage mit 194 zu 364 Stimmen verloren hat. Der 74-jährige, der zwei Feiertage streichen und knapp €44 Mrd. einsparen wollte, ist bereits der vierte Premier unter Macron in weniger als zwei Jahren – während die Staatsverschuldung bei 114 % des BIP verharrt und das Land politisch zwischen drei verfeindeten Blöcken feststeckt. (Deep Dive)

📉 Deutsche USA-Exporte fallen im Juli auf den tiefsten Stand seit Dezember 2021 und markieren damit den vierten monatlichen Rückgang in Folge. Mit einem Warenwert von €11,1 Mrd. lagen die Ausfuhren 7,9 % unter dem Vormonat und satte 14,1 % unter dem Vorjahreswert – Trumps Zollpolitik zeigt Wirkung. Obwohl ein US-Berufungsgericht die meisten Zölle für illegal erklärt hat, lotet die Regierung ihre Berufungschancen vor dem Obersten Gerichtshof aus. (Deep Dive)

🚗 Bosch stemmt sich gegen die Autokrise und erwartet trotz globaler Stagnation ein leichtes Umsatzplus von knapp 2 % auf etwa €57 Mrd. für seine Mobilitätssparte. Der weltgrößte Autozulieferer setzt große Hoffnungen auf By-Wire-Technologien für Bremse und Lenkung, die bis 2032 mehr als €7 Mrd. Umsatz bringen sollen. Künftig richtet sich die Hardware nach den Anforderungen der Software und nicht umgekehrt. (Deep Dive)

Optional Reads

Home 🥨

  • DAX: Schließt 0,9 % höher bei 23.807 Punkten, US-Zinssenkungshoffnung treibt Kurs (Deep Dive)

  • Bundesregierung: Begrüßt Trumps Andeutung zu verschärften Russland-Sanktionen (Deep Dive)

  • EU-Rechnungshof: Fordert einfachere Krisenmittel-Bereitstellung (Deep Dive)

  • Deutsche Autoindustrie: Startet E-Auto-Offensive, fordert aber Ende des Verbrenner-Verbots (Deep Dive)

  • TK Elevator: Eigentümer planen Börsengang und sprechen mit Banken (Deep Dive)

  • VW: Spart €15 Mrd. ein, Blume sieht 2025 als "Tiefpunkt" (Deep Dive)

World 🌎

  • Wall Street: US-Märkte starten leicht positiv vor wichtigen Inflationsdaten, Nasdaq auf Rekordhoch (Deep Dive)

  • Asiatische Märkte: Steigen trotz Ishiba-Rücktritt und schwacher China-Exporte (Deep Dive)

  • Gold: Erreicht neues Rekordhoch von $3.613 pro Unze, Silber knackt $40-Marke (Deep Dive)

  • CoinShares: Wechselt per SPAC-Fusion an die Nasdaq, Deal für €1,2 Mrd. bewertet (Deep Dive)

  • Tesla: Marktanteil in den USA sinkt auf 8-Jahres-Tief von 38 %, während Konkurrenz wächst (Deep Dive)

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 📌 Bitpanda: Senior Product Manager, Wien

 📌 Hasso Plattner Institute: Tech Entrepreneur / VC Professional, Potsdam

 📌 Faraday Venture Partners: Investment Manager, Madrid

 📌 capacura: Junior Investment Manager, Berlin

 📌 Sphaira: Product Manager, Berlin

 📌 Green Fusion: Chief of Staff, Berlin

 📌 Eversun: Chief of Staff Intern, Paris

 📌 TransferGo: Founder Associate, Köln

 📌 KONVOI: Founder Associate, Hamburg

 📌 Rosental Organics: Chief of Staff to CMO, Berlin

 📌 Ananda Impact Ventures: Visiting Analyst, München

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