TGIF, liebe Cruncher!

Zum Wochenende erwartet euch eine Premium-Ausgabe: Wir analysieren den Nvidia-Intel-Frenemy-Move und haben für euch ausgewertet, was die crunch-Community (🙏 für hunderte Zusendungen) über die Situation/Zukunft/Misere der deutschen Autoindustrie denkt.

Und: Falls ihr euch je gefragt habt, ob ihr das Zeug zum BCG-Berater habt, haben wir hier auch die Antwort dazu. 🤝

Roland Lindenblatt, Lead Editor marketscrunch ([email protected])

Jonathan E. Klein, Associate Editor marketscrunch ([email protected])

Before The Bell

Agenda 250919

  • 🇯🇵: Bank of Japan, Ergebnis der Sitzung des geldpolitischen Rats

  • 🇩🇪: Insolvenzen (Juni)

Top Story: Nvidia 🤝 Intel – $5 Mrd. für den Erzrivalen, aber warum?

Nvidia-CEO Huang: Baut jetzt mit Erzfeind Intel neue Chips und surft weiter auf der KI-Welle

Was ist passiert: Nvidia $NVDA ( ▲ 0.24% ) investiert $5 Mrd. in seinen angeschlagenen Rivalen Intel $INTC ( ▼ 3.24% ) – und schmiedet eine strategische Partnerschaft für neue Chips

  • Frenemies: Die Allianz zweier der ältesten Rivalen im Silicon Valley trieb Intels Aktien um rund 26 % auf den höchsten Stand seit Juli vergangenen Jahres 📈

  • Make Intel Great Again: Die Investition folgt nur einen Monat nach der 10%-Beteiligung der US-Regierung an Intel – während Nvidia-CEO Jensen Huang den Präsidenten auf dessen UK-Staatsbesuch begleitet (und dort persönliche Shout-outs kassiert)

Die Details: Die historische Kooperation markiert eine dramatische Wende in einer Rivalität, die bis in die 90er zurückreicht – als Huang noch schwor, Intel „zu töten, bevor sie uns aus dem Geschäft drängen" (einfach sympathisch, der Jensen)

  • What If: Mitte der 2000er erwog Intel den Kauf von Nvidia für rund $20 Mrd., entschied sich jedoch für den Bau eines eigenen Grafikchips (GPU) – scheiterte aber und blieb ohne Expertise in der Technologie, die später zur Grundlage für KI wurde

  • Plot Twist: Intel hat ebenfalls verpasst, auf dem boomenden Markt für KI-Server Fuß zu fassen und verlor 2020 seine Krone als wertvollster Chiphersteller der Welt an Nvidia 👑

  • CPU-turn: Unter der neuen Vereinbarung soll Intel maßgeschneiderte Hauptprozessoren (CPU) für Nvidia bauen, die in dessen KI-Plattformen für Rechenzentren integriert werden – sowie ein separates Projekt zur Entwicklung von PC-Chips

  • Die Logik: Während Intels CPUs auf Vielseitigkeit ausgelegt sind, können Nvidias GPUs viele der gleichen Berechnungen parallel ausführen – ideal für das Training und den Betrieb großer Sprachmodelle, die generative KI antreiben

  • Chip Tease: Aber die Partnerschaft enthält keinen Hinweis, dass Nvidia Chips bei Intel fertigen lässt – Intels Produktionssparte schreibt Milliardenverluste und ringt um externe Kunden – gilt aber als Schlüssel für die technologische Souveränität der USA

Warum das wichtig ist: Die USA können es sich nicht leisten, mit Intel ihre letzte große Chip-Fertigung zu verlieren – und orchestrierten eine Zwangsehe zwischen Erzrivalen

  • Surv-AI-val: Für Intel ist die Partnerschaft ein Rettungsanker – und allein die Aussicht auf KI-Anwendungen lässt Anleger ein Unternehmen feiern, das sie noch vor Kurzem abgeschrieben hatten

  • Aber: Die Investition löst nicht Intels größtes Problem: Neue Aufträge für das defizitäre Fertigungsgeschäft

  • Order 404: Intel warnte im Juli, die Entwicklung von Spitzentechnologie aufzugeben, falls kein neuer Großkunde gefunden wird – was US-Techunternehmen noch stärker vom taiwanesischen TSMC abhängig machen würde (think: Grund für US-Staatsinvestment)

  • Semiconfused: Die Aktien von Arm $ARM ( ▼ 2.48% ), Nvidias bisherigem CPU-Partner, fielen gestern um 6 %. AMD $AMD ( ▼ 0.34% ), Intels wichtigster CPU-Rivale, verlor 5 %, und auch TSMC $TSM ( ▼ 1.4% ) gab nach – aus Sorge, nun ein kleineres Stück vom KI-Kuchen abzubekommen 💰

UNSER PARTNER: BCG

Von Uni bis Ausland: Diese Green Flags öffnen dir die Tür zu BCG.

Worum geht’s: Boston Consulting Group (BCG) gehört zu den weltweit führenden Strategieberatungen – und sucht Talente, die groß denken, ohne den Blick für die komplexen Details zu verlieren.

Darauf kommt’s an: Dein CV überzeugt, wenn er diese Green Flags enthält:

  • Akademische Top-Leistungen: Belegen deine Exzellenz

  • Auslandserfahrung: Beweist deine interkulturelle Kompetenz

  • Engagement: Beim Sport, Ehrenamt oder in besonderen Projekten macht Ambitionen sichtbar

Was dich erwartet: Ob im Visiting-Associate-Programm oder im Festeinstieg, bei BCG arbeitest du in vielfältigen Projektteams an Herausforderungen für weltweit führende Unternehmen.

Unser Tipp: Green Flags checken, CV schärfen – und 👉 hier mehr erfahren zu Einstieg & Events.

Macro Moodboard (KW 38): Euer Take zur (Misere der) deutschen Autoindustrie 🗳️

Wir haben euch gefragt: China-Konkurrenz, Zoll-Hammer, Zulieferer-Sterben – ist die deutsche Autoindustrie verloren?

Und ihr habt geantwortet: Hunderte Takes aus der crunch-Community haben uns erreicht – von BMW-Management über Uni-Forscher bis zu Leuten am Band, die den Wandel täglich hautnah erleben.

Danke für euren Input 🙌 – wir konnten unmöglich alle Zitate zeigen, haben aber die prägnantesten ausgewählt und so gebündelt, dass ihr das gesamte Meinungsbild seht.

🐉 „China frisst uns auf“ – die Pessimisten (30 %)

Für dieses Lager ist klar: China zieht davon – und Deutschland steht sich selbst im Weg.

„Die Hybris, dass man unschlagbar ist, bricht der Industrie das Genick. Statt massiv in F&E zu investieren, wird Kapital in Lobbyarbeit und das Verteidigen alter Strukturen gebunden – während China längst den nächsten Technologiesprung vorbereitet.“
– Senior Manager Zulieferer (pars pro toto)

  • Viele von euch sehen eine Innovationskrise: Alte Plattformen würden nur kosmetisch überarbeitet, während echte Sprunginnovationen ausbleiben.

  • Häufig wurde betont, dass China bei Preis, Batterietechnologie und Software inzwischen zwei Modellzyklen voraus sei.

„Während wir 2023 nicht einmal ein E-Auto unter 20.000 € anbieten konnten, hat China drei Modelle gelauncht – besser ausgestattet, schneller am Markt.“

- Abteilungsleiter Premium-OEM

  • Mehrere Stimmen warnen, dass die Luxus-Strategie deutsche Hersteller in eine Nischenrolle drängt – „wie Ferrari, nur ohne Glanz und Margen.“

  • Viele sorgen sich zudem um den US-Zoll-Hammer: Die neuen US-Strafzölle träfen nicht nur China, sondern auch deutsche Hersteller – ein Schlag in einem der wichtigsten Absatzmärkte.

  • Immer wieder kamen Jobängste auf: Zulieferer wie ZF und Bosch hätten bereits tausende Entlassungen angekündigt – ein Warnsignal für die gesamte Branche. 🚨

🔧 „Umbauen oder untergehen“ – die Reformer (50 %)

Die größte Gruppe glaubt: Es gibt noch eine Chance – wenn jetzt radikal gehandelt wird.

„Unsere DNA war immer Premium-Qualität und exzellente Verarbeitung. Wenn wir stattdessen dem China-Trend mit billig wirkenden Displays und Plastik-Innenräumen hinterherlaufen, verlieren wir nicht nur Marktanteile, sondern auch Glaubwürdigkeit.“
– Mechatroniker Zuliefererbetrieb

  • Viele teilen die Meinung, dass es einen klaren Strategiewechsel braucht: Weg vom Facelift-Modus hin zu echten Technologiesprüngen – eigene Plattformen, starke Software-Kompetenz und Kontrolle über Batterien & Chips.

  • Einige sehen in Mercedes’ Kurskorrektur hin zu erschwinglicheren Modellen ein Beispiel dafür, dass selbst Branchenriesen radikal drehen können.

  • Häufig wurde gefordert, dass die Politik als Enabler agieren müsse: weniger kleinteilige Regulierung, dafür eine klare Industrieagenda, um nicht zwischen US-Subventionsprogrammen und chinesischer Staatslenkung zerrieben zu werden.

  • Viele betonen die Bedeutung geopolitischer Resilienz: Lieferketten durch gezieltes Friendshoring von Batterien, Halbleitern und seltenen Erden strategisch absichern.

🌟 „Luxus bleibt deutsch“ – die Optimisten (20 %)

Ein kleineres Lager setzt auf Markenstärke und globalen Hunger nach Premium.

„Die deutsche Autoindustrie wird ihre Spitzenposition halten. Premium bleibt deutsch – selbst wenn China den Massenmarkt dominiert.“
– Strategy Lead OEM

  • Viele vertrauen darauf, dass Marke und Image stark genug sind, um deutsche Hersteller langfristig abzusichern.

  • Einige sehen weniger technische Defizite, sondern ein Kulturproblem: Mut, Geschwindigkeit und Risikobereitschaft seien entscheidender als Technologie.

„Drei Wochen Sommerurlaub und 17:30 Uhr Feierabend – da lacht die Konkurrenz.“

– Robotik-Experte OEM

  • Ein Teil der Community betrachtet die aktuelle Krise als Zyklus: Nach harten Jahren werde sich die Industrie neu erfinden – so wie schon mehrfach zuvor.

In A Nutshell: Die crunch-Community ist also gespalten

  • 30 % sehen die Industrie als verloren,

  • 50 % fordern einen radikalen Umbau,

  • 20 % setzen auf „made in Germany”-Renommee

👉 Einigkeit herrscht nur bei einem Punkt: 🇨🇳 schläft nicht – wer auch künftig den Takt in der Luxusklasse vorgeben will, muss jetzt handeln, bevor andere (literally) das Steuer übernehmen.

Top Reads

🇺🇸 Die USA sind laut einer IW-Studie bei über 3.100 Warengruppen im Wert von $290 Mrd. zu mindestens 50% von EU-Importen abhängig – sogar stärker als von China mit 2.925 Warengruppen ($247 Mrd.). Die Forscher zeigen sich überrascht von der EU-Verhandlungsposition unter von der Leyen. (Deep Dive)

📉 Die deutsche Wirtschaft meldet einen Rekordschaden von €289 Mrd. durch Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – 8% mehr als im Vorjahr und 87% aller Unternehmen betroffen. Während die Täter meist aus der organisierten Kriminalität (68%) stammen, steigt der Anteil staatlicher Akteure aus Russland und China (jeweils 46%) deutlich an. (Deep Dive)

🤝 Google $GOOG ( ▲ 1.15% ) und PayPal $PYPL ( ▼ 0.44% ) gehen eine mehrjährige Partnerschaft ein, die sie selbst als „Revolution im Handel" bezeichnen. PayPal-Zahlungslösungen werden in Google-Produkte integriert, während der Zahlungsdienstleister Googles KI nutzen will, um seine Sicherheit zu verbessern. (Deep Dive)

🇨🇳 JD.com $JD ( ▼ 0.79% ) darf nun die Mehrheit am MediaMarktSaturn-Mutterkonzern Ceconomy für einen Unternehmenswert von €4 Mrd. übernehmen, nachdem das Bundeskartellamt grünes Licht gegeben hat. (Deep Dive)

🏛️ Die SEC unter Trump-Vertrauten Paul Atkins setzt auf radikale Deregulierung, die Unternehmen von „Compliance-Lasten" befreien soll. Der neue Kurs umfasst halbjährliche statt vierteljährliche Berichterstattung, Blockade von EU-Nachhaltigkeitsrichtlinien und die Erlaubnis für Unternehmen, Aktionärsklagen zu verbieten. (Deep Dive)

Optional Reads

Home 🥨

  • DAX: Steigt nach Fed-Zinssenkung um 1,4% auf 23.675 Punkte (Deep Dive)

  • EU-Kommissionspräsidentin: Kündigt Freihandelsabkommen mit Indien noch 2025 an (Deep Dive)

  • Statistisches Bundesamt: Baugenehmigungen für Wohnungen steigen im Juli um 30% (Deep Dive)

  • Bundestag: Verabschiedet Haushalt 2025 mit €143,2 Mrd. Neuverschuldung (Deep Dive)

  • Hamburg Airport: Warnt vor Verspätungen wegen Kerosinmangel aus Raffinerie Heide (Deep Dive)

World 🌎

  • Wall Street: Tech-Aktien treiben S&P 500 und Nasdaq zu neuen Rekorden (Deep Dive)

  • Asiatische Börsen: Finden nach Fed-Zinssenkung keine gemeinsame Richtung (Deep Dive)

  • Blackstone: Kündigt Investitionen von £90 Mrd. in britische Projekte an (Deep Dive)

  • Frankreich: Landesweite Streiks gegen Sparpläne legen Schulen und Verkehr lahm (Deep Dive)

  • Starbucks-Mitarbeiter: Klagen in drei US-Bundesstaaten gegen strenge Kleiderordnung (Deep Dive)

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📌 UVC Partners: VC Associate, München

📌 Clean Growth Fund: VC Analyst / Associate, London

📌 Gateway Ventures: Visiting Analyst, Wien

📌 Gigs: Product Manager AI, Remote

📌 DN Capital: Visiting Analyst, Berlin/London

📌 Philips Ventures: Director, Amsterdam

📌 Project A Portfolio Venture: Chief of Staff, Berlin

📌 encosa energy: Founders Associate RevOps, München

📌 Compelling: Founder Associate, Köln

📌 Revaia: VC Intern Tech Growth Equity, Berlin

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