💥, liebe Cruncher!
Mit Crashs kennt TV-Investor Frank Thelen aus – nun ist es wieder passiert.
Nur ging es dieses Mal nicht um ein Start-up mit „10XDNA“ – sondern um ein Elektro-Schneemobil, mit dem Thelen bei den Dreharbeiten zum Weihnachtsspecial von Die Höhle der Löwen (DHDL) in ein Garagentor geknallt ist.
Wir hoffen, dass es allen gut geht, schalten natürlich (!) beim DHDL-Weihnachtsspecial ein – und freuen uns, dass dieser Thelen-Crash wenigstens ohne Downround auskommt.
Roland Lindenblatt, Lead Editor marketscrunch ([email protected])
Jonathan E. Klein, Associate Editor marketscrunch ([email protected])
Before The Bell
Agenda 251204
🇺🇸: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche), Handelsbilanz Oktober
🇪🇺: Ergebnisse EBA-Bankenstresstest
📊: Aurubis, Hewlett Packard (Q4)
🗓️: Kapitalmarkttage Rio Tinto
Top Story: Ringen um Ukraine-Frieden – Yuan-Bonds für Moskau, Gas-Bann aus Brüssel
EU-Kommission: Kämpft um Milliarden für die Ukraine und stößt auf Widerstand (Russland freut’s) (Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Was ist passiert? Während Russland erstmals Staatsanleihen in chinesischer Währung ausgibt, ringt die EU weiter um ein Finanzierungspaket für den Wiederaufbau der Ukraine – und hat sich zudem endgültig auf ein vollständiges Verbot russischer Gasimporte geeinigt. Aber der Reihe nach 👇
Yuan Direction: Russland hat mit seinen ersten Staatsanleihen in Renminbi rund Rmb 20 Mrd. (~$2,8 Mrd.) eingesammelt – die Bonds laufen bis 2029 und 2033 und wurden laut Financial Times zu 6 % und 7 % Rendite platziert – ein klarer Hinweis auf Russlands erhöhte Finanzierungskosten
Plan B(eijing): Seit 2022 sind Dollar- und Euro-Finanzierungen für Russland faktisch tot; über €200 Mrd. russische Staatsreserven sind in der EU eingefroren. Der Renminbi ist seither Russlands de-facto-Reservewährung, weil Moskau keine westlichen Alternativen mehr hat
Die Details: Russlands Wirtschaft kämpft weiter – Inflation ~7 %, Leitzins 16 %, struktureller Rubeldruck und sinkende Energieexporte. Parallel dürfte Russland bis 2026 durch das EU-Gasverbot zweistellige Milliardenbeträge pro Jahr verlieren – die Abhängigkeit von Peking wird damit nicht kleiner, sondern systemisch. 🚫
Plugged Out: Die EU hat sich auf ein vollständiges Verbot russischer Gasimporte geeinigt – ab Herbst 2027 soll Schluss sein, LNG-Importe enden bereits im April 2026 und kurzfristige Verträge werden noch früher gekappt – Ungarn kündigte bereits Klage an
Old Habits: Vor dem Krieg bezog die EU rund 40 % ihres Gases aus Russland, heute kommen die meisten Lieferungen aus Norwegen und den USA – trotzdem stiegen die LNG-Importe aus Russland seit 2022 leicht an
No Veto: Zudem will die EU-Kommission bis zu €210 Mrd. für die Ukraine mobilisieren, gesichert durch nationale Garantien der EU-Staaten und finanziert durch eingefrorene russische Vermögen – notfalls ohne Zustimmung von Ungarn oder der Slowakei
Brussels Bypass: Um die Finanzierung abzusichern, plant die Kommission den Einsatz von Notstandsbefugnissen, die das Einstimmigkeitsprinzip faktisch aushebeln – ein Schritt, der in Brüssel bereits als „Präzedenzfall für geopolitische Zeitenwende“ gehandelt wird
Not amused: Die EZB warnte, das Modell müsse klar mit internationalem Recht kompatibel sein (think: das ist grenzwertig) – und lehnt es ab, als Rückhalt für den Kredit zu fungieren, weil es ihr Verbot der monetären Staatsfinanzierung verletzen würde
Währenddessen: Wurden die Friedensgespräche zwischen Russland und US-Gesandten am Dienstag von beiden Seiten als „sehr nützlich“ (think: diplomatisch für „keine Fortschritte”) bezeichnet 🔮
Warum das wichtig ist: Weil Kiew auf eine EU angewiesen ist, die es aber nicht schafft, mit einer Stimme zu sprechen – während Moskau sich finanziell, wirtschaftlich und geopolitisch immer enger mit Peking verzahnt
Denn: China kauft seit Ende 2022 fast die Hälfte von Russlands Ölexporten – und Moskaus National Wealth Fund hält mittlerweile $50 Mrd. Assets in Renminbi – Peking hält Moskaus Kriegskasse am Laufen
Legal Limbo: Die EZB hat recht – wer Rechtsstaatlichkeit verteidigen will, sollte sie nicht selbst beugen – doch am Ende droht, dass die Ukraine pleitegeht, weil EU-Mitglieder mit Russland-Sympathien die Finanzierung blockieren
What’s Next: Ende des Monats beraten die EU-Regierungschefs auf einem Gipfel über die Finanzierungsmöglichkeiten für die Ukraine 👀
Further Reading: Financial Times, Tagesschau, Reuters
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Market Mover: Scout24 kauft im großen Stil Aktien zurück – bis zu €500 Mio.
Scout24 sitzt auf jeder Menge Cash und startet Rekord-Aktienrückkauf (Foto: IMAGO / argum)
Was ist passiert? Scout24 will eigene Aktien für €500 Mio. zurückkaufen – es wäre der größte Aktienrückkauf der Unternehmensgeschichte
Cash Loop: Der DAX-Neuling will den Rückkauf von bis zu einer halben Milliarde in den kommenden Wochen starten und spätestens bis Q2 2028 abschließen
Capital Crunch: Mit einer Marktkapitalisierung von €6,5 Mrd. könnte der Immoscout24-Betreiber bis zu 7,7% des eigenen Grundkapitals vom Markt zu nehmen
Warum das wichtig ist: Weil Scout24 seit dem lukrativen Verkauf von Autoscout24 im Jahr 2020 offenbar mehr Cash als Ideen hat
Money Excess: Scout24 hat seit dem €2,84-Mrd.-Verkauf von Autoscout24 den Aktienrückkauf zu seinem Lieblingshobby gemacht – wer braucht schon Wachstum, wenn man die eigene Aktie polieren kann
Turbo Mode: Der laufende €100-Mio.-Rückkauf wird sogar beschleunigt und statt bis 2026 bereits im Januar 2025 abgeschlossen 💅
Further Reading: Handelsblatt, OnVista
Top Reads
🛡️ Die EU-Kommission plant ein Europäisches Zentrum für Kritische Rohstoffe, das gemeinsame Einkäufe koordinieren und Vorräte anlegen soll, um die Abhängigkeit von China bei Lithium und seltenen Erden zu reduzieren. Industriekommissar Séjourné wirft Peking Erpressung vor – und kündigte eine härtere Wirtschaftspolitik an. (Deep Dive)
🚗 Der E-Auto-Markt in Deutschland verzeichnet im November einen Zuwachs von 58,5 % bei Neuzulassungen reiner Elektrofahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig: BYD wächst um 830 % auf über 4.000 Fahrzeuge, Tesla $TSLA ( ▲ 0.81% ) hingegen verliert mit nur 1.800 verkauften Autos rund ein Fünftel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. (Deep Dive)
🤝 Biontech $BNTX ( ▲ 1.07% ) übernimmt nun offiziell den einstigen Corona-Impfstoff-Rivalen Curevac $CVAC ( ▲ 1.76% ) mit einer Bewertung von $1,25 Mrd., nachdem 81,74 % der Curevac-Aktionäre dem Angebot zugestimmt haben. (Deep Dive)
📉 Airbus muss sein Auslieferungsziel für 2025 von 820 auf 790 Flugzeuge senken – Probleme mit Rumpfteilen eines Zulieferers bei der A320-Familie sind schuld. Der Dax-Konzern hält trotzdem an seinen Finanzzielen fest: €7 Mrd. bereinigtes EBIT und €4,5 Mrd. Free Cash-flow vor Kundenfinanzierungen. (Deep Dive)
🏛️ Costco $COST ( ▼ 0.31% ) klagt gegen die von Trump verhängten Zölle und fordert eine Rückerstattung für unrechtmäßig erhobene Zölle vor dem Internationalen Handelsgericht in New York. Die US-Supermarktkette schließt sich damit kleineren Unternehmen und zwölf Bundesstaaten an, die bereits juristisch gegen die seit April geltenden Importaufschläge von 15% auf EU-Waren vorgehen. (Deep Dive)
Optional Reads
Home 🥨
DAX: Legt leicht um 0,3% zu, bleibt aber unter 24.000 Punkten (Deep Dive)
Bundesregierung: Beteiligt sich mit €150 Mio. an Lithium-Projekt von Vulcan Energy (Deep Dive)
DIW: Heizkosten in Deutschland steigen um 6 % auf 12,33 Cent/kWh (Deep Dive)
Siemens: Vorstandschef Busch steigert Jahresgehalt um 32 % auf €12,33 Mio. (Deep Dive)
Mercedes-Benz: Källenius bleibt Präsident des Autolobbyverbands Acea (Deep Dive)
World 🌎
Wall Street: Dreht ins Plus, Dow Jones steigt um 0,8 % auf 47.829 Punkte (Deep Dive)
Asiatische Börsen: Erholen sich dank US-Zinssenkungsaussichten, Nikkei bei +1,1 % (Deep Dive)
Bitcoin: Steigt auf $93.000, höchster Wert seit Mitte November (Deep Dive)
US-Arbeitsmarkt: US-Firmen streichen 32.000 Jobs im November, Kleinunternehmen führen Abbau an (Deep Dive)
Datenschützer: Verhindern staatliche Zwangs-App in Indien (Deep Dive)
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