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#77: 250422
Jeden Morgen smarter. In <5 Minuten ⬇

🦿, liebe Cruncher!
Keine Schraube locker – hatten diese Roboter, die am Wochenende in Peking einen Halbmarathon liefen. In 2:40h kam der schnellste humanoide Läufer ins Ziel und war damit deutlich langsamer als der schnellste Mensch (1:02h).
Wir würden euch dennoch bitten, bei jeder ChatGPT-Interaktion weiter schön “bitte” und “danke” zu sagen (auch wenn das OpenAI anscheinend Millionen für Rechenzentrenkapazitäten kostet). Aber lieber ein altes Chat-Protokoll aus der Tasche ziehen können, wenn man vor den Robotern nicht mehr weglaufen kann…
Before The Bell

*Stand: Vorheriger Handelstag, 22 Uhr – was diese Zahlen bedeuten 📊
Agenda 250422
📑: IWF veröffentlicht Report World Economic Outlook
🇰🇷: PPI-Inflationsrate (März)
📊: SAP, Tesla (beide Q1)
⏲️: Nur noch 5 Tage bis zum Launch von crunchpro
Top Story: Trump wettert gegen US-Notenbank – und verursacht damit Vertrauenskrise

Was hat er vor? US-Präsident Trump (l.) und Fed-Chef Jerome Powell (Foto: Getty)
Was ist passiert: Der Euro und der Wert deutscher Staatsanleihen legten diesen Monat parallel zu – ein mögliches Zeichen für Kapitalflucht in sichere Anlagen der Eurozone
Normalerweise: Bewegen sich der Euro und deutsche Staatsanleihen in entgegengesetzte Richtungen
1️⃣ In Boomzeiten gilt: Anleihen sind sichere Investments mit vergleichsweise niedriger Rendite, also setzten Anleger auf Aktien mit höheren Renditen; der Euro steigt, weil Anleger aus anderen Währungsräumen vermehrt in Euro-Ländern investieren, also bspw. Euros für Dollar kaufen (Anleihen ⬇️, € ⬆️)
2️⃣ In einer Rezession gilt dann: Anleihen sind sicherer, Aktien unattraktiver, der Bedarf nach €-Transaktionen also geringer (Anleihen ⬆️, € ⬇️)
Die Details: Die Marktlogik normaler Zeiten funktioniert derzeit nicht – der Euro stieg diesen Monat um etwa 5 % gegenüber dem Dollar, während der Wert deutscher Staatsanleihen ebenfalls stieg (die Rendite also fiel)
Spreads steigen: Der Spread (think: Renditedifferenz) zwischen amerikanischen und deutschen Staatsanleihen mit 2-jähriger Laufzeit stieg von 1,7 % auf rund 2,0 % (zum Vergleich: Griechische Anleihen mit derselben Laufzeit haben derzeit gegenüber deutschen nur einen Spread von 0,2 %)
Derweil in 🇺🇸: Präsident Trump drohte, Fed-Chef Jerome Powell abzusetzen, der im Gegensatz zu Trump die Leitzinsen wegen einer drohenden Zoll-Inflation nicht senken möchte – die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank gerät damit ins Wanken
Dadurch: Sinkt der Glaube an die Stabilität von US-amerikanischen Kapitalanlagen – die Märkte reagierten heftig (NASDAQ und S&P verloren gestern mehr als 2 %)
Warum das wichtig ist: Weil Trumps Politik die sicherste Anlagemöglichkeit (US-Staatsanleihen) und die stabilste Währung der Welt ($) gleichzeitig infrage stellt – und sowohl den Euro als auch europäische Anleihen im Gegenzug attraktiver erscheinen lässt
Aber: Der Status von US-Staatsanleihen als globale Reservewährung ist auch mit der dominierenden Rolle des Dollars im globalen Finanzwesen und Handel verbunden (think: die meisten Commodities wie z.B. Öl werden in $ gehandelt)
Außerdem: Bleibt der deutsche Anleihen-Markt trotz steigender Attraktivität deutlich kleiner als der US-Markt mit einem Volumen von knapp $30 Bio.
Further Reading: Financial Times, Handelsblatt
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By the numbers: 2024 kam das Globale Portfolio (100/0) auf 19 % Rendite, 2023 auf 15,4 % – und quirion verwaltet inzwischen +€2,6 Mrd. für fast 100.000 Kunden.
Market Mover: Netflix übertrifft Erwartungen – Werbe-Abo-Boom bringt starkes Q1

Netflix-CEO Ted Sarandos vor einem Poster seiner Lieblings-Show (Foto: AFP)
Was ist passiert: Netflix steigerte seinen Gewinn im Q1 deutlich um 24 % auf $2,98 Mrd. und übertraf damit die Erwartungen der Analysten
By The Numbers: Analysten rechneten um Schnitt mit rund $5,70 pro Aktie, Netflix gab $6,61 Gewinn pro Aktie bekannt
Die Details: Auch den Umsatz konnte der Branchenprimus um 12,5 % auf $10,5 Mrd. erhöhen – und prognostiziert für das Q2 einen weiteren Anstieg auf $11,04 Mrd.
Insbesondere: Das Werbe-Abo kommt bei Kunden gut an – 55 % der Neukunden entschieden sich für das Modell
Denn: Mit dem günstigeren Abo für €4,99 / Monat gelingt es Netflix, auch preissensible Kunden zu binden – die Kundenzahlen für dieses Modell stiegen um 30 %
Binge-Alarm: Hits wie die Miniserie „Adolescence“, der Thriller „Zero Day“ und die Reality-Show „Temptation Island“ erschienen dieses Quartal auf Netflix und zogen Nutzer in ihren Bann 🍿
Diversifizierung: Netflix setzt verstärkt auf Live-Sport-Events wie NFL-Spiele und Wrestling – auch ein Gebot für die US-Rechte an der Formel 1 steht im Raum
Warum das wichtig ist: Weil Netflix trotz des intensiven Wettbewerbs die Pole-Position auf dem Streamingmarkt behauptet und neue Wachstumsstrategien erfolgreich umsetzt
Denn: Der Streamer hat ein breites Angebot, ist weltweit gewachsen und hat viele eigene erfolgreiche englischsprachige und nicht-englischsprachige Produktionen (think: Money Heist, Squid Game, Dark)
Unabhängig davon: Scheint Netflix & Chill fest im Alltag der User verankert zu sein – und lässt als starke Marke Konkurrenten wie Prime Video, Disney+ & Co. hinter sich
Aber: Während das neue werbefinanzierte Abo-Modell auch geizigere Kunden für Netflix gewinnt, erhöht der Schritt auch die Abhängigkeit vom konjunktursensiblen Werbegeschäft
Further Reading: Handelsblatt, Manager Magazin
Top Reads
📉 US-Aktien und der Dollar stürzten gestern ab, nachdem Trump erneut Fed-Chef Powell attackierte. Trump forderte auf Truth Social sofortige Zinssenkungen. Der Dollar sank auf ein 3-Jahres-Tief, während der Euro auf $1,151 stieg. Anleger fürchten (langfristig) um die Fed-Unabhängigkeit – und (kurz- bis mittelfristig) um die US-Wirtschaftsaussichten. (Deep Dive)
☝️ IWF-Chefin Kristalina Georgiewa warnt vor sinkenden Wachstumsprognosen und steigender Inflation. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten sei „durch die Decke gegangen". Der Grund: Erosion des Vertrauens in den Multilateralismus. Sie fordert den Abbau von Handelshemmnissen und engere wirtschaftspolitische Zusammenarbeit. Für die USA empfiehlt sie Schuldenabbau, für Europa mehr Investitionen. (Deep Dive)
📦 DHL, der Bonner Logistikkonzern, liefert ab sofort keine Pakete im Wert von +$800 mehr an US-Privatleute aus. Grund: Neue US-Zollregeln senken die Grenze für formelle Einfuhr von $2.500 auf $800. B2B-Sendungen und Pakete unter $800 bleiben unberührt. (Deep Dive)
Optional Reads
Home 🥨
BDI: Neuer Präsident betont Abhängigkeit der USA von Europa (Deep Dive)
Ökonomen: Rechnen mit Sozialbeiträgen von +50 % (Deep Dive)
Kartellamt: Winkt Anteilserhöhung von KNDS an Renk durch (Deep Dive)
Sefe: Deutscher Energiekonzern importiert mutmaßlich mehr russisches Gas als vereinbart (Deep Dive)
Mercedes-CEO & BMW-CEO: Treffen sich mit Trump, keine zählbaren Ergebnisse (Deep Dive)
World 🌎
US-Märkte: Sorge um Fed-Unabhängigkeit belastet Wall Street (Deep Dive)
Trump vs. Fed: Trump will Fed-Chef Jerome Powell absetzen lassen (Deep Dive)
Handelsdeal: Trump ist „100 % sicher“, dass US-EU-Handelsabkommen zustande kommt (Deep Dive)
China-Zölle: Trump zeigt sich „zögerlich“ bei weiterer Erhöhung der China-Zölle (Deep Dive)
Papst Franziskus: Starb am Ostermontag (Deep Dive)
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Job Board
🔥 Sumup macht den Albtraum jedes Berliner Cafés wahr: Simple Kartenzahlung schon für Kleinbeträge. Jetzt will Sumup in Deutschland ausbauen – und sucht ein:e Senior Partner Manager mit Standort Berlin.
📌 Sereact: Chief of Staff, Stuttgart
📌 ANYbotics: Senior Product Marketing Manager, Zürich
📌 Armira: Private Equity Internship (Mittelstand), München
📌 Vorwerk Ventures: Principal, Berlin
📌 Centuros: Consultant Restrukturierung / Distressed M&A, Hamburg
📌 Focused: Director Financial Planning, Berlin
📌 HelloFresh: Growth Lead, Berlin
📌 Cambrium: Project Manager, Berlin
📌 re:cap: Senior RevOps Manager, remote in Deutschland
What Do You Meme? (Launch-Edition)

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