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#92: 250514
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📜, liebe Cruncher!
Kleiner Tipp für die Nachlassverwaltung: Laut dem OLG Frankfurt ist ein im Schließfach aufbewahrtes Testament nicht zwangsläufig gültig. Hintergrund: Ein Kläger war in einem Erbdokument berücksichtigt worden, das Dokument war in einem Safe verwahrt – aber in zwei Teile zerrissen worden.
Uns erinnert das an das eindeutig zweideutige Testament von Murdoch-Kopie und Familien-Patriarch Logan Roy in der besten Serie aller Zeiten, genau, Succession – hier erneut im Wortlaut.
Wo wir schon bei Tipps sind: Bei Finanzen.net ZERO kannst du länger traden, als bei der Konkurrenz – und bist einen Schritt voraus.
Before The Bell

*Stand: letzter Handelstag (nachbörslich) – was diese Zahlen bedeuten 📊
Agenda 250514
🇩🇪: CPI-Inflationsrate (April)
🛢️: OPEC-Ölmarktreport
📊: ABN Amro, Brenntag, Daimler Truck, E.ON, Foxconn, Hapag-Lloyd, Porsche, Telefónica (alle Q1)
Top Story: OPEC+ will mehr Öl fördern – passend zu Trump-Besuch

Saudi-Arabien liefert ein Zehntel des weltweit geförderten Öls: Raffinerie in der Nähe von Dhahran
Was ist passiert: OPEC+ – das Öl-Kartell um Saudi-Arabien, das fast 60 % der globalen Ölförderung abdeckt – wird ab Juni die Ölproduktion erneut um 411.000 Barrel pro Tag (b/d) erhöhen
Zoom Out: Analysten werten dies als ein Zeichen dafür, dass Saudi-Arabien den Versuch aufgibt, über Förderkürzungen die Preise hochzuhalten und das Timing dieses Signals strategisch ist – denn gestern traf US-Präsident Trump zum Antrittsbesuch in der Golfregion ein
Die Details: Riad ist zudem frustriert über OPEC+-Mitglieder wie Irak und Kasachstan, die konstant über ihre Quoten fördern – Saudi-Arabien trägt den Löwenanteil der Kürzungen und verliert an Einfluss
OPEC+ 101: Das Öl-Kartell aus 23 Ländern (13 OPEC-Mitglieder plus 10 Partnerstaaten wie Russland) steuert über Förderquoten das weltweite Ölangebot – Ziel: Preise stabilisieren und Marktmacht sichern
Rentabilität sinkt: Laut JPMorgan lohnt es sich für Saudi-Arabien wirtschaftlich nicht mehr, die derzeit künstlich zurückgehaltenen 2 Mio. b/d weiter dem Markt zu entziehen – der Preisanstieg durch Kürzungen wäre wohl kaum noch signifikant
Remember: Saudi-Arabien hat seine Ölproduktion in den vergangenen drei Jahren um etwa 20 % auf rund 9 Mio. b/d reduziert – den niedrigsten Stand seit 2011 außerhalb der Pandemie
Trumpf für Trump? Im Rahmen seines Riad-Besuchs unterzeichnete Trump gestern ein historisches $142-Mrd.-Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien – es ist Teil eines umfassenden $600-Mrd.-Investitionspakets, das auch den KI- und Energiesektor umfasst
Heißt: Günstiges Öl, große Deals – Trump kann in Riad von seinem Zoll-Hin-und-Her (und der damit zu erwartenden Inflation in den USA) ablenken
Warum das wichtig ist: Weil Saudi-Arabien den niedrigen Ölpreis als politisches Druckmittel nutzt – gegenüber OPEC+-Rebellen, aber vor allem zur Pflege der US-Beziehungen im geopolitischen Wettbewerb
Kollateralschaden USA: Niedrige Preise schaden US-Frackern – Förderprojekte werden unrentabel, obwohl viele davon Trumps Wahlkampf unterstützt haben
Schlecht für Putin: Russland verliert massiv Einnahmen – billiges Öl verschärft die Haushaltslage und schwächt die Kriegsfinanzierung
Weiteres Schmiermittel? Die Familie des Emirs von Katar will Trump wohl eine Boeing 747-8 schenken – eine VIP-Maschine, die gern als „Palast im Himmel“ bezeichnet wird, weil sie auch bei den Staatschefs im Nahen Osten sehr beliebt ist
Further Reading: New York Times, CNBC, Financial Times
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Market Mover: Bayer-Gewinn sinkt weniger stark als erwartet – Aktie springt +10 %

Schlägt sich weiter mit den Nachwehen der Monsanto-Übernahme herum: Bayer-CEO Bill Anderson
Was ist passiert: Pharma-Riese Bayer hat mit seinen Q1-Zahlen die Erwartungen übertroffen – der bereinigte operative Gewinn sank „nur“ um 7,4 % auf €4,09 Mrd. und lag damit über den Prognosen
Die Details: Während Bayers wichtigste Sparte Crop Science weiterhin Verluste macht (und zwar stärker als im Vorjahr), überzeugt das Pharmageschäft mit neuen Medikamenten
Earnings Zoom In: Die Agrarsparte Crop Science brachte rund 60 % des operativen Gewinns (-10 % zum Vorjahresquartal), Pharma kam auf 32 % (+12 % zum Vorjahresquartal) und auch Consumer Health legte leicht zu
Heißt: Die Agrarsparte wird für den Konzern zunehmend zum Problem – nicht nur der Gewinn sank, sondern auch der Umsatz (-3,3 % zum Vorjahresquartal)
Bigger Picture: Der Q1-Konzernumsatz lag mit €13,7 Mrd. auf Vorjahresniveau – für das Gesamtjahr erwartet Bayer einen bereinigten operativen Gewinn von €9,3-9,8 Mrd. (Vorjahr: €10,1 Mrd.)
Bauer sagt Tschau: Geringe Nachfrage nach Pestiziden (think: Glyphosat) und günstige Konkurrenz aus China belasten die Sparte Crop Science zunehmend – auch deswegen kündigte Bayer an, in dieser Sparte 200 Mitarbeiter nahe Leverkusen und bis zu 500 in Frankfurt abzubauen
Zoom In Crop Science: Bei Agrarchemikalien steht Bayer immer öfter vor regulatorischen Problemen – derzeit ist die Zulassung für den Unkrautvernichter Dicamba in den USA ausgesetzt, in Europa hat sicher Bayer dagegen entschieden, die Zulassung für das Insektizid Movento zu verlängern
Glyphosat-Kopfschmerzen: Seit Bayer 2018 Monsanto übernahm, übernahm es auch deren rechtliche Probleme, unter anderem mit Glyphosat – Bayers Aktie ist seitdem -75 % gefallen und das Unternehmen überlegt, eine Glyphosatfabrik in Louisiana komplett zu schließen
Warum das wichtig ist: Weil das Geschäft mit Agrarmitteln eigentlich Patentabläufe im Pharmageschäft kompensieren sollte – doch die hohen Rückstellungen für Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten verhageln diesen Plan
Umbau mit Wucht: Im Q1 hat Bayer 2.000 Mitarbeiter gekündigt, seit letztem Jahr waren es insgesamt 11.000 - und gerade in der Agrarsparte wird es wohl noch mehr Kündigungen geben
Riskante Zukunft: Bayer bezahlt die Übernahme von Monsanto weiterhin teuer – und wenn Trump es schafft, Medikamente in den USA per Dekret günstiger zu machen (remember: in der letzten Amtszeit hatte es nicht geklappt), könnte das massiv weniger Geld für Bayers Medizinforschung bedeuten
Further Reading: Wall Street Journal, Handelsblatt, Manager Magazin
Top Reads
📊 Die US-Inflation sank im April auf 2,3 % (annualisiert) – den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Trotz des Rückgangs bleibt sie über dem Fed-Ziel von 2 %. Experten warnen: Trumps geplante Zölle könnten die Preise wieder antreiben. Die Fed steht nun vor der Herausforderung – Inflation zu zügeln, ohne eine Rezession auszulösen. (Deep Dive)
📉 Munich Re, der weltgrößte Rückversicherer, verzeichnet einen Gewinneinbruch von 48 % auf €1,1 Mrd. im Q1. Grund: Waldbrände in Kalifornien mit Kosten von €1,1 Mrd. Trotzdem hält der Konzern am Jahresziel von €6 Mrd. Gewinn fest. Finanzchef Jurecka sieht darin einen Beweis für die Widerstandskraft des Unternehmens. (Deep Dive)
📈 Pfisterer, der schwäbische Elektrotechnik-Zulieferer, hat seinen Börsengang erfolgreich abgeschlossen. Die Firma platzierte 6,97 Mio. Aktien zu €27 pro Stück und erzielte €188 Mio. Davon fließen €95 Mio. an Pfisterer selbst. Der erste große IPO in Deutschland 2025 bewertete das Unternehmen insg. mit €489 Mio. (Deep Dive)
Optional Reads
Home 🥨
DAX: Tritt auf der Stelle (Deep Dive)
IW: Prognostiziert BIP-Rückgang um 0,2 % für 2025 in Deutschland (Deep Dive)
Daimler Truck: Senkt Jahresaublick wegen US-Zöllen (Deep Dive)
KNDS: Verklagt Triton wegen Renk-Aktienpaket im Wert von €500 Mio. (Deep Dive)
Adidas: Gegenwind für Rabe vor Aufsichtsratswahl wegen Ämterhäufung (Deep Dive)
World 🌎
US-Märkte: Rückgang der US-Inflation treibt Tech-Werte an (Deep Dive)
Hedgefonds: Steigen nach US-China-Zolldeal wieder in chinesische Aktien ein (Deep Dive)
Coinbase: Steigt in S&P 500 auf, Aktie legt +9 % zu (Deep Dive)
Tesla: Verliert Marktanteile in China trotz E-Auto-Boom (Deep Dive)
Nissan: Streicht 20.000 Jobs weltweit und schließt 7 Werke (Deep Dive)
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📌 Omnes Capital: Intern, München
📌 Circonomit: Business Development Manager, Köln
📌 WePlan: Chief of Staff, Frankfurt
📌 Eye/o: VP Growth Marketing, Berlin
📌 Enpal: Analytics Growth Manager, Berlin
📌 Delivery Hero: Senior Director, Berlin
📌 Comstruct ICT: Founder Associate, München
📌 Börse Stuttgart: Business Analyst, Stuttgart
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